Der Gesundheitszustand (SoH) der Batterie eines Elektro- oder Plug-in-Hybridfahrzeuges ist einer der wichtigsten Aspekte, den jeder Besitzer eines elektrisch betriebenen Autos beachten sollte, um Funktionalität und optimale Leistungsfähigkeit sicherzustellen.
SoH steht für „State of Health“, also den Gesundheitszustand der Batterie eines Elektro- bzw. Plug-in-Hybridautos. Um zu wissen, in welchem Zustand sich die Batterie eines Elektro- oder Plug-in-Hybridautos befindet, muss der SoH ermittelt werden. Die Elektromobilität ist jedoch eine junge Branche, in der es noch keine einheitlichen Standards und Normen gibt. Das Fehlen von Normen führt auch dazu, dass es keine einheitliche Methode zur Berechnung des Batteriegesundheitszustands (SoH) gibt. Unser Ausgangspunkt ist das, was jeden EV-Fahrer interessiert – die Reichweite.
Für jeden Fahrer eines elektrisch angetriebenen Fahrzeuges ist es von Bedeutung, über den SoH seines eigenen Autos informiert zu sein und somit auch die tatsächliche Reichweite, die mit dem Fahrzeug erreicht werden kann, einschätzen zu können. Denn, anders als bei einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor, muss das Herzstück des Elektroautos, die Batterie, regelmässig überprüft werden.
Ein ausführlicher Test der Batterie kann
zudem dabei helfen die Nutzung des
Elektrofahrzeuges zu optimieren und
Fehler in der Nutzung auszumachen.
Darüber hinaus erhöhen Informationen
über den tatsächlichen SoH der Batterie die Fahrsicherheit.
Wenn man den Gesundheitszustand seiner eigenen Batterie kennt, kann z.B. verhindert werden, dass ein Fahrzeugbesitzer ohne Notwendigkeit eine Investition von bis
zu CHF 22'000.- für eine neue Batterie tätigt.
AVILOO verfügt über die umfangreichste Datenbank zum Batteriedegradationsverhalten von über
90% aller verfügbaren Elektroautos und Plug-in-Hybrid Modelle. Intensive Test-Prozesse, Überwachungen und Datenanalysen wurden in den vergangenen drei Jahren durchgeführt.
Aviloo Management : Marcus Berger, Nikolaus Mayerhofer, Wolfgang Berger
Die Ermittlung des SoH mittels Reichweite
könnte auf folgender Rechnung basieren:
„Reichweite aktuell“ (entsprechend dem
derzeitigen Zustand der Batterie) dividiert
durch „Reichweite Neuzustand“ – das Ergebnis wird dann in Form eines Prozentwerts
angegeben. Entscheidend bei dieser Berechnungsmethode ist jedoch, dass derselbe
Fahrstil als Grundlage für beide Werte herangezogen wird.
Einfacher gesagt als getan! Denn jeder Fahrer hat sein
eigenes, individuelles Fahrprofil. Auch äussere Einflüsse
wirken sich auf die entnehmbare Energie der Batterie und
damit auf die Reichweite des zu testenden Fahrzeugs
aus. Eine Berechnungsmethode, die transparent und von
äusseren Einflüssen unabhängig ist wäre die Ermittlung auf
Basis des WLTP Fahrzyklus.
Prinzipiell würde wieder die Formel „WLTP aktuell“ dividiert durch „WLTP Neuzustand“ zum Einsatz kommen – der Wert für „WLTP Neuzustand“ ist jener, den der Hersteller für die Reichweite angibt. Um „WLTP aktuell“ zu ermitteln müsste das zu testende Auto tatsächlich nach WLTP Standard gefahren werden. Dieses Verfahren kostet jedoch Unmengen an Geld, ist sehr zeitaufwendig und ist für den Otto Normalverbraucher somit keine Option. Der Bezugswert, die WLTP-Reichweite Neuzustand, hingegen könnte jedoch aus dem Herstellerdatenblatt übernommen werden, um den Prozentwert zu berechnen.
Eine einfache Lösung ist das Messen während des Ladevorgangs! Leider doch nicht so einfach...
Am einfachsten wäre es, die zu ladende Menge zu messen. Diese wird allerdings durch Ausseneinwirkungen, Ladeart etc. beeinflusst und wird dadurch grösser ausfallen als die tatsächlich in der Batterie gespeicherte Energiemenge. Daher ist sie aktuell als alleinige Bestimmungsgrösse für den Batteriezustand unzureichend.
Die gesundheitsbestimmenden Parameter einer Batterie sind ihre Nominalspannung in Volt [V], ihre Kapazität in
Amperestunden [Ah] und die sich daraus
ergebende speicherbare Energiemenge in
Kilowattstunden [kWh]. Diese Parameter
verändern sich jedoch nicht nur durch die
Nutzungsdauer, sondern auch durch Umgebungseinflüsse (wie z.B. Temperatur),
Entladecharakteristik (Fahrprofil) usw.
Die AVILOO Box wird einfach an die OBD-Schnittstelle Ihres Fahrzeugs angeschlossen.
Anschliessend erfasst sie während der Batterieentladung von 100% auf 10% durch normale Alltagsfahrten, Millionen von batterierelevanten Datenpunkten. Hierbei ist keinerlei spezielle Beachtung oder Anpassung Ihrer Fahrweise erforderlich. Die Analyse basiert auf allen während der Entladung gesammelten Daten. Millionen batterierelevante Datenpunkte aus dem Fahrzeug werden dabei in Echtzeit an die AVILOO Battery Data Cloud Plattform übertragen. Nach Abschluss der Entladung erfolgt die Validierung der übertragenen Daten und daraus die Analyse des Gesundheitszustandes (SoH) der Antriebsbatterie. Sämtliche Daten werden ausgewertet und auf den AVILOO Servern mit den nötigen Kompensationsfaktoren auf ein vergleichbares Ergebnis umgerechnet. Die Berechnung erfolgt gemäss dem SoC Display im Fahrzeug auf die gesamten 100% und wird in kWh auf dem Batteriezertifikat transparent dargestellt. Das Ergebnis ist der Wert, der für die Beurteilung eines Batteriezustandes herangezogen wird.
Energieinhalt aktuell / Energieinhalt Neuzustand
X 100
Der Gesundheitszustand (SoH) wird mittels aufwändiger Algorithmen und Modellen berechnet. Zwei wichtige Faktoren, die in der Berechnung berücksichtigt werden, sind die Temperaturkompensation und die Kompensation der Entladerate (Art der Fahrweise). Um eine Temperaturunabhängigkeit während des Batterietests zu gewährleisten, wird jedes Messergebnis auf eine Batterietemperatur von 25°C kompensiert. Um die Unabhängigkeit der Entladerate während des Batterietests zu gewährleisten, wird jedes Messergebnis auf eine entsprechend dem WLTP Zyklus typische Entladerate kompensiert.