Mit Motorrad oder Roller unterwegs

Die Pandemie und die damit einhergehenden Massnahmen wie Maskentragpflicht im öffentlichen Verkehr haben zu einem Anstieg des motorisierten Zweiradverkehrs in der Schweiz geführt. Aber nicht nur die veränderten Mobilitätsbedürfnisse aufgrund der Pandemie, sondern auch die Einführung des Führerausweises Kat. A1 für Motorräder und Roller bis 125 ccm ab 16 Jahren haben die Nachfrage deutlich erhöht.

Schaut man die kürzlich vom Bundesamt für Strassen ASTRA veröffentlichten Zahlen an, so fällt auf, dass per Ende 2021 ganze 49% (4'230'515) der in der Schweiz lebenden Personen einen Töffausweis der Kat. A besitzen. Das ist doch eine erstaunlich hohe Anzahl, in Deutschland sind es gerade mal 11 Millionen (13%). Obwohl die Männer diese Führerausweisgruppe dominieren (insgesamt gut 2'400'000 ausgestellte Führerausweise) holen die Frauen auf: Letztes Jahr haben nämlich 14'242 Frauen einen Führerausweis der Kat. A erlangt, bei den Männern waren es 11'608.

Die hohe Zahl Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer erklärt wohl auch die enormen Absatzzahlen in der Töffbranche: Im Jahr 2019 wurden in der Schweiz 24'209 neue Motorräder gekauft. Zwei Jahre später und damit während der Pandemie, verzeichnete die Branche 35'258 verkaufte Töffs. Dies entspricht einer Steigerung von 45%! Eindeutig zugelegt haben dabei die Roller, vor allem die Modelle mit einem Motor von 51 bis 125 ccm. Dies wiederum lässt sich wohl auch mit der Einführung der Fahrerlaubnis der Kat. A1 ab 16 Jahren erklären. Denn seit dem 1.1.2021 ist es bereits Schulabgängerinnen und Schulabgängern möglich, ein Motorrad resp. einen Roller bis 125 ccm zu fahren. Diese leisten mit ihren max. 11 kW (15 PS) 100 bis 120 km/h und sind für Schnellstrassen und Autobahnen zugelassen. Das kommerzielle Angebot ist vielfältig, der Kaufpreis für ein neues Modell liegt bei ca. CHF 3500.

Die vergleichsweise hohe Geschwindigkeit birgt aber auch Gefahren. Den jungen Lenkrinnen und Lenkern fehlt noch die Fahrerfahrung, sie sind praktisch ungeschützt dem Geschehen ausgeliefert und müssen rasch lernen, sich in einen dichten, hektischen Verkehrsfluss einzugliedern.

Text: Anita Brechtbühl
Bilder: zVg

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