Mobil unterwegs

Tipps für Reisende mit Caravan

Unterwegs sein mit dem Caravan ist etwas für Menschen, die gern individuell Urlaub machen. Für Menschen, die es lieben, flexibel und naturnah ihre freien Tage zu verbringen. Sich vorher auf einen Urlaubsort festlegen? Nicht nötig. Wo der Meerblick und das Bergpanorama am schönsten sind, ergibt sich ohnehin erst unterwegs. Das Wetter an der nächstgeplanten Station ist schlecht? Kein Problem, man bleibt einfach ein paar Tage länger auf der Sonnenseite. Der Schlafplatz hängt schliesslich verlässlich an der Zuggabel.

Als Paar oder mit der ganzen Familie – Hersteller von Wohnwagen-Anhängern wie Hobby, Knaus, Fendt oder Hymer bieten für jeden Platzbedarf und Geldbeutel das passende Modell. Natürlich könnte man auch zelten. Die Anschaffungskosten liegen bei einer Nutzungsdauer von wenigen Wochen im Jahr vergleichsweise hoch. Doch Hand aufs Herz: Die Kombination aus ein wenig mehr Komfort fast wie im Hotel und die Ungebundenheit inpunkto Reiseroute erfüllt die Vorstellung, wie ein perfekter Urlaub auszusehen hat, nahezu perfekt. 

Erfreulich ist, dass Statistiken zufolge Urlaubende mit Freizeitmobilen wie Wohnmobil und Caravan sehr sicher reisen. Die Einhaltung der gebotenen Sicherheitsvorkehrungen und Vorgaben beispielsweise zum Beladen des Caravans haben zu dieser positiven Entwicklung geführt. «Kaufen, einsteigen und los!» – so einfach ist es dann doch nicht.

Caravans sind verkehrssicher und klimafreundlich

In nicht einmal 0,3% aller Unfälle mit Personenschaden sind Pkw mit Wohnwagen-Anhänger beteiligt. Eine Bilanz, die auf beide Seiten – Lenker wie Hersteller – ein positives Licht wirft. Das Manövrieren eines Wohnwagen-Anhängers in die Ferien birgt demnach weniger Risiken als eine Urlaubsfahrt mit dem Pkw. Auswertungen zum fahrleistungsbezogenen Risiko nach Kilometerleistung unterstreichen das Resultat. Das kontinuierliche Engagement der Hersteller, neue Technologien zur Sicherheitsverbesserung in die Caravans zu integrieren, lässt Lenker sich sicher auf den Strassen bewegen.

Auch in Sachen Nachhaltigkeit scheint der Caravan auf der Überholspur. Die Klimabilanz von Reisen mit dem Caravan fällt exzellent aus im Vergleich zu Reisen per Schiff oder Flieger. Aerodynamisches Design und innovative Leichtbau-Konzepte haben aus den schwerfälligen Elefanten der 1970er Jahre trotz Grössenzuwachs energieschonende Fliegengewichte gemacht. Den ohnehin der Natur stark verbundenen Interessengruppen gibt diese Tatsache zusätzlich Antrieb, auf Hotelurlaub zu verzichten. Für PKW mit Wohnwagen gilt innerorts 50km/h, ausserorts 80km/h, auf Schnellstrassen und Autobahnen 80km/h. Nervtötende Langstreckenfahrten an eine Urlaubsdestination gibt es nicht. Beim Caravaning ist der Weg das Ziel. Die Route wird in Etappen aufgeteilt – so fix oder flexibel man es eben mag. Caravaning ist Genussreisen; deshalb und auch aufgrund der begrenzten Höchstgeschwindigkeit.

Caravans richtig beladen

Zulässiges Gewicht

Das zulässige Gesamtgewicht hängt von der Grösse und Beschaffenheit des Fahrgestells ab. Die Hersteller von Caravans legen die Gewichtsgrenzen fest. Das Leergewicht summiert sich aus dem Wohnwagen-Anhänger plus Fahrgewicht von etwa 75kg, Bordwerkzeug, Ersatzrad, Warndreieck und Verbandskasten. Die Angaben sind im Fahrzeugschein unter Ziffer 14 zu finden oder auch in der Zulassungsbescheinigung Teil 1 im Feld G.

Das erlaubte Gesamtgewicht des Caravans wird ebenfalls in der Zulassungsbescheinigung Teil 1 beziffert, im Feld F1 unter «technisch zulässige Gesamtmasse in kg» oder im Feld F2. Auf dem Fahrzeugschein ist die Angabe unter Ziffer 15 zu finden.

Nutzlast

Für die Ferienvorbereitung interessant ist die Höhe der zulässigen Nutzlast – also das Gewicht, welches sich aus der Differenz von Gesamtgewicht und Leergewicht ergibt. Bevor Kleider, Geschirr, Bettdecken, Speisen und die tausend kleinen Dinge in den Caravan geräumt werden, ist zu bedenken, dass zusätzliche Auf- und Einbauten vom Gesamtgewicht abzuziehen sind. Fahrradhalter, Sonnenmarkise, eine Leiter oder weitere Möglichkeiten für Stauraum bringen einiges an Gewicht auf die Waage. Gas- und Wasservorräte bringen zusätzliche Kilos auf die Waage. Wir empfehlen, das tatsächliche Leergewicht nach der Aufrüstung an einer Wiegestelle feststellen zu lassen.

Die Grenzwerte für die maximale Stütz-, Achs-, Dach- und Anhängelast dürfen zur Wahrung der eigenen Sicherheit nicht als Orientierung gelten; sie sind strikt einzuhalten. Um hier innerhalb der Vorgaben zu bleiben, sollte auch das Reisegepäck abgewogen werden. Der kleine Mehraufwand vor der Abreise zahlt sich aus, kosten Bussgelder und Reparaturen meist mehr Nerven und Geld.

AchslastDachlastStützlastAnhängelast
maximales Belastungsgewicht der Vorder- und HinterachseMaximales Belastungsgewicht auf DachMaximale Last auf die Anhänge-kupplung (kleinerer Wert ist massgebend)Maximale Last, die gezogen werden darf
Betriebsanleitung, Fahrzeugschein Zf. 16 oder Felder 7.1, 7.2, 7.3Hersteller bzw. Händler informiert über zulässige GewichteAngaben auf Anhängekupplung oder ZuggabelAnhänger „gebremst“: Fahrzeugschein Zf. 28 oder Feld 0.1 in der Zulassungsbescheinigung Teil 1 Anhänger „ungebremst“: Fahrzeugschein Zf. 29 oder Feld 0.2 in der Zulassungsbescheinigung Teil 1
Check durch WiegestelleCheck durch Wiegestelle,Bei deutlicher Überschreitung drohen Bussgelder, WeiterfahrverbotCheck per Stützlastwaage, Deichsel waagerecht, am Kupplungsmaul wiegen
Wie verteilt man die Lasten nun richtig? Unter allen Tipps und Ratschlägen für das Beladen des Caravans sind diese die Faustregel: Die Ladung ist grundsätzlich so zu verstauen, dass sie bei Kurven, Gefälle und Geschwindigkeitswechseln nicht verrutscht. Mit Antirutschmatten und Gurten lassen sich viele Kleinteile fixieren. Schwere Gegenstände sind in Achsennähe und im Bodenbereich zu verstauen. Campingmöbel gehören am besten in ausserhalb des Wohnwagen-Anhängers angebrachten Stauräume. Geschirr in den Oberschränken der Küche verstauen, Speisevorräte gehören in Boxen verpackt in die Unterschränke. Kunststoffgeschirr spart einige Kilos gegenüber Steingut und Porzellan und ist zudem bruchsicher. Kleider ist in den Hängeschränken gut aufgehoben. Schuhe passen in die Stauräume der Sitzgruppe.

Fahrsicherheit im Caravan

Wohnwagen-Anhänger müssen regelmässig gewartet werden. Insbesondere die Bremsanlagen und Lichtanlagen sind vor Reiseantritt zu inspizieren. Hier stören vermehrt defekte Leitungen und Signalprobleme die Funktionalität der Anlagen. Verschleisserscheinungen werden gehäuft auch an der Deichsel, der Kupplung und am Stützrad registriert. Wie bei Pkw ist an den Reifen von Caravans eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern vorgeschrieben. Das Stehen in sonnenreichen Urlaubsregionen setzt den Reifen zusätzlich zu. Das Material wird schnell porös. Die Regel, die Reifen alle sechs Jahre zu wechseln, gilt auch am Wohnwagen-Anhänger. Die DOT-Nummer zeigt das Alter der Reifen an.

Schutz vor Diebstahl

Angebrachte Zusatzschlösser an der Aufbautür und Riegel vorn am Fahrerhaus verhindern das Öffnen der Türverriegelung durch Eindringlinge. Inzwischen schützen viele Caravan-Besitzer ihr mobiles Heim über elektronische Überwachungs- und Alarmsysteme. Alle Zugänge wie Türen, Fenster, Klappen werden per Sensor wirkungsvoll überwacht und lösen im Falle eines Einbruchs Alarm aus. Nachtlicht mit Bewegungsmelder schrecken ungewünschte Besucher zusätzlich ab. Diebstähle, die bei geöffneter Tür in einem unbeobachteten Augenblick auf dem Campingplatz verübt werden, kann man mit über einen fest installierten Tresor vereiteln. Wertgegenstände sind jederzeit vor Langfingern geschützt. Gibt es keinen Tresor, dann gehören Portemonnaie und Handy nachts in die Nähe des Schlafbereiches. In das Sicherheitsprogramm gehören sichere Schlösser für mitgeführte Zweiräder unbedingt dazu.

Neben allerlei technischer Sicherheitsvorkehrungen liegt es nicht zuletzt an jedem selber, wie einfach oder schwer sich Diebe Zutritt verschaffen. An Orten mit viel Durchgangsverkehr wie z.B. Raststätten auf Autobahnen haben es Diebe leichter. Wählt man einen Übernachtungsort aus, welcher eher abgelegen, im besten Falle mit Einzäunung und Sicherheitsdienst ausgestattet ist, verringert sich das Risiko. Unbemerktes Eindringen und Flucht mit dem Diebesgut wird deutlich erschwert. Beim Verlassen – auch bei kurzen Pausen – sollen Türen und Fenster geschlossen werden.

Bild: ZVg
Autor
: Janine Weise

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