Mit über 1000 Einheiten wurden bereits im März mehr neue Reisemobile eingelöst als im ganzen Jahr 2000. Damals standen per 31. Dezember 930 selbstfahrende Hotelzimmer und 1933 an ein Motorfahrzeug angedockte Wohnwagen in der Statistik. Mit 4042 Stück wurde 2016 ein neuer Rekord bei den Reisemobil-Zulassungen erreicht, mit 1573 Wohnwagen das Ergebnis aus dem Jahr 2000 jedoch um 19 Prozent unterschritten.
Statistisch haben die Motorhomes die Wohnanhänger erstmals 2008 überholt und seither öffnet sich die Schere weiter. Gesamthaft (Reisemobile und Wohnwagen) stieg die Zahl der Registrationen ab 2011 kontinuierlich, per 2016 um 27 Prozent; das ist ein Zuwachs, von dem die Autobranche nur träumen kann: Caravaning boomt!
Das überproportionale Wachstum bei den Motorhomes hat einleuchtende Gründe. Zuvorderst die Alterung der Gesellschaft; die «Silver Ager» sind seit Beginn des Reisemobilismus die besten Kunden. Junge Familien eher Wohnwagenkäufer oder Mieter von selbst fahrenden Behausungen inklusive Terrasse unter dem Vorzelt. Abgesehen davon, dass die kathedralenmässigen Alkoven zu Gunsten der Teilintegrierten massiv an Nachfrage eingebüsst haben, sind es statistisch insbesondere auf der Basis von Vans der Sorte VW T6 oder Mercedes Vito ausgebaute Wohnmobile, die für den Boom sorgen. Fahrzeuge, die auf einem normalen Parkplatz abgestellt werden können und zum Einkaufen bis hin zum Baumarkt taugen, weil sie die Tiefgaragenorm von zwei Metern (theoretisch) knapp einhalten. Mit angeschraubter Markise (Sonnenstore) würden wir allerdings nicht in ein 2-Meter-Parkhaus fahren.
Pendeln müssen die Pensionierten ja nicht mehr. In der Normalstellung mit hochstellbarem Dach eigenen sich diese Vans als Alleinfahrzeug für einen Zweipersonenhaushalt. Bei Bedarf kann man auch die Enkel auf eine Ferienreise mitnehmen, da unter dem Aufstelldach eine zusätzliche Schlafstelle installiert ist. Schauen wir uns in diesem Markt auf der nächsten Seite um, und stellen fest, dass in dieser Kategorie auch technische Konfigurationen und Assistenzsysteme möglich sind, welche von der verwöhnten Kundschaft erwartet werden. Also z.B. Getriebeautomatik, Allradantrieb, Rückfahrkameras und mehr.
Ebenfalls stark im Kommen sind die grösseren und etwas frugaleren Vans auf der Basis von grossen Kastenwagen à là Fiat Ducato oder Renault Master. Diese sind etwas raumgreifender, aber mit knapp zwei Metern Aussenbreite immer noch alltagstauglich und sie verfügen meistens über ein separates Abteil mit Dusche und WC. In dieser Klasse kann der Kunde dann sogar unter einem festen Hochdach zwischen verschiedenen Grundrissen wählen.
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