Als Spitzenmodell, das auch Frankreichs Präsident Emanuel Macron gerne fährt, will sich der DS7 Crossback E-Tense 4x4 mit Plug-in-Hybridtechnik und Allradantrieb im Premiumsegment gegen die vornehmlich deutsche Konkurrenz behaupten.
Im Jahr 2015 rollte Citroën seine neue Premiummarke auf den Markt. Carlos Tavares, erst rund ein Jahr zuvor an die Spitze des PSA-Konzerns gewählt, überraschte mit seinen Ambitionen viele Fachleute. Der Portugiese möchte mit DS dem grössten französischen Automobilhersteller seine Gallionsfigur zurückgeben und eine Tradition, modern verpackt, wiederbeleben. Der Name DS ist eine Hommage an die als Ikone der Automobilgeschichte geltende Citroën DS, die zwischen 1955 und 1975 produziert wurde. «Mir ist klar, dass die Etablierung einer Premiummarke gerade auf dem hart umkämpften europäischen Markt viel Ausdauer braucht», betonte Tavares in einem Gespräch mit dem ACS Chefredaktor. «Ich rechne mit 20 bis 30 Jahren», so der PSA-Chef.
Mit einer Länge von 4,57 Metern zählt der DS7 Crossback nicht zu den Allergrössten in seinem Segment. Sein Auftritt wirkt dafür elegant, mit vielen gelungenen Details und einer grossen Portion französischem Charme. Das gilt beim Exterieur vor allem für die extravaganten Frontscheinwerfer und Heckleuchten. Auch im Interieur wird das aktuelle Flaggschiff den hohen Erwartungen gerecht. Edle Materialien, bequeme Sitze mit gutem Seitenhalt und ausgefallenen Lösungen heben den französischen Edel-SUV aus der Masse der Mitbewerber heraus. Premium-Materialien wie Alcantara, genarbtes Leder und die Perlenstickereien aus der Haute Couture dominieren das feudale Innenleben des DS7. Auch die Platzverhältnisse und der Komfort bekommen von uns eine gute Bewertung.
Angetrieben wird der DS7 E-Tense 4x4 vom 1,6-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner, der auch bei seinen Konzernbrüdern Opel Grandland X und Peugeot 3008 verbaut wird. Der E-Tense 4x4 kann eine maximale Systemleistung von 300 PS (220 kW) abrufen. An beiden Achsen unterstützt ein Elektromotor den Vortrieb. Der E-Antrieb ist auch Autobahn tauglich, quittiert er seinen Dienst doch erst bei 135 km/h. Den Sprint aus dem Stand auf Tempo 100 schafft der DS7 E-Tense dank der schnell schaltender 8-Gang-Automatik in zügigen 5,9 Sekunden. Überzeugt hat uns ebenfalls die Laufruhe des Vierzylinder-Turbotriebwerks.
Zum Verbrauch: Mit einer vollen Batterie (Kapazität 13,2 kWh) schafften wir eine Reichweite von 38 Kilometern und am Ende der rund 150 Kilometer langen Messfahrt zeigte uns der Bordcomputer einen Verbrauch von 4,5 l/100 km an. Im Hybridmodus steigt der Wert auf 7,5 Liter. Wann, fragen wir uns, wird dieser unrealistische Verbrauchstest endlich reformiert?
Mit seinen Assistenzsystemen wie dem semi-autonomen Fahren der Stufe 2 oder dem automatischen Parkassistenten bewegt sich der DS7 E-Tense auf Augenhöhe mit der Konkurrenz. Auch beim Fahrverhalten überzeugt der Franzose und zieht souverän seine Kreise. Hervorzuheben gilt es das sehr informativ ausgelegte Fahrwerk, das vor allem auf glatt gebügeltem Asphalt die besten Komfortwerte übermittelt. Kommen Querrillen oder gröbere Schlaglöcher in den Weg, werden Fahrer und Passagiere über die Schwächen des Strassenbaus sehr direkt informiert.
Der DS7 E-Tense 4x4 ist dank des Allradantriebs gerade in der Schweiz eine interessante Alternative zur deutschen Konkurrenz - und mit einem Basispreis von CHF 58'900.-- auch preislich attraktiv. Will man die Vorteile eines Plug-in-Hybridsystems allerdings maximal nutzen, dann muss die Batterie regelmässig aufgeladen werden. Denn die Rekuperation beim Verzögern oder Bremsen fällt bescheiden aus. Als Gesamtpaket hat der Edel-SUV der wiederbelebten französischen Traditionsmarke auf unseren rund 700 Testkilometern einen nachhaltig positiven Eindruck hinterlassen. Gerade auch deshalb, weil die Liebe zum Detail überall spür- und erlebbar ist – genauso wie in der französischen Küche.
Autoren: Markus Rutishauser / Walther Wuttke