Mehr Auto braucht es nicht

Fahrbericht Mitsubishi Space Star Diamond

Kaum einer zählt den Mitsubishi Space Star auf, wenn er seine drei Lieblingsautos nennen soll. Und dennoch erfreut sich der Kleinwagen aus Japan hierzulande grosser Beliebtheit.

1726 Exemplare wurden alleine 2020 in der Schweiz neu zugelassen – Rang 42. Das tönt auf Anhieb nicht nach Spitzenposition, doch wurden gemäss Auto-Schweiz im vergangenen Jahr mehr Space Stars zugelassen als etwa Exemplare des Peugeot 208, Opel Corsa oder auch des 5er BMW. Und der Space Star war mit Abstand das am meisten verkaufte Mitsubishi-Modell in der Schweiz. Doch was macht den Kleinen so beliebt?

Viel Auto für wenig Geld

Seine Attraktivität fängt beim Preis an. Das Einstiegsmodell gibt es für weniger als CHF 10'000.-. Und selbst wer auf keine Annehmlichkeiten eines zeitgemässen Autos verzichten will, kommt unter CHF 20'000.- davon, wie unser Testwagen zeigt. Für CHF 19'100.- gibt es mit der Diamond-Ausstattung nicht nur freche rote Streifen im Kühlergrill, abgedunkelte Scheiben und einen adretten Heckspoiler, sondern da sind auch eine besonders in der Stadt willkommene Automatik dabei oder Optionen wie integrierte Verbindung für Android- und Apple-Handys, LED-Scheinwerfer, Sitzheizung, Tempomat und Sicherheitsfeatures wie Fussgängererkennung, Spurwarner oder ein Auffahrwarnsystem.

Und die Japaner zeigen Grösse, indem sie das im Kleinen tun. Der 3,85 Meter kurze und deshalb sehr wendige Space Star ist handlich und bietet eine hervorragende Übersicht. Der Verzicht auf sowohl Einparkhilfe wie auch Rückfahrkamera - selbst beim Topmodell - ist mal eine Ansage. Im Innenraum macht der Space Star seinem Namen alle Ehre. Fahrer und Beifahrer sitzen für Kleinwagen-Verhältnisse schon fast feudal und dennoch ist die Beinfreiheit im Fond beachtlich. Der Kofferraum fasst inklusive versenkter Stauraumbox 209 Liter.

Wie im Porsche

Der Mitsubishi Space Star sieht in seinem zehnten Jahr seit der Ablösung des Colt so gut aus wie noch nie. Das liegt vor allem an der neu gestalteten Frontpartie, die nun deutlich erwachsener daherkommt. Mit einem Porsche teilt der Space Star die Eigenschaft, dass der Anlasser links vom Lenkrad sitzt. Läuft der Dreizylinder-Motor aber, hat er nicht mehr viel mit einem deutschen Sportwagen gemein. Wohlverstanden, die 80 PS reichen gut aus, um durch den Pendleralltag zu kommen. Doch die stufenlose CVT-Automatik dehnt sich wie Gummi und lässt kein dynamisches Fahren zu. Probiert man es trotzdem, kann der kleine Motor beim Beschleunigen schon mal unangenehm laut werden. Ist das gewünschte Tempo einmal erreicht, schnurrt der Dreizylinder überraschend ruhig vor sich hin.

FAZIT

Ein fairer Preis, seine äussere Kompaktheit und innere Grösse sowie ein moderater Verbrauch von 5,5 Litern Benzin pro 100 Kilometer machen den Mitsubishi Space Star attraktiv. Für Fahrspass sorgt der Japaner trotz 80 PS, was an seiner Wendigkeit und am Gewicht von lediglich 980 Kilogramm liegt. Nach ein paar Tagen mit dem Space Star fragten wir uns: Braucht es eigentlich mehr Auto? Wenn man es nur als Fortbewegungsmittel und als Einkaufstasche nutzt, sicher nicht.

Autor: Matthias Hafen

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