Fahrbericht Toyota C-HR PHEV

Stylischer und sparsamer Crossover

Mit der zweiten Generation des Toyota C-HR gibt es erstmals einen kompakten Crossover auch als Plug-in-Hybrid mit einer rein elektrischen Reichweite von bis 67 Kilometer. Die Gesamtreichweite steigt dadurch auf bis zu 900 Kilometer.

Um es vorwegzunehmen: Zwischen 1,8 bis 2,0 Liter Verbrauch auf 100 Kilometer waren es bei unserem ersten Kennenlernen und unter ruhiger Fahrweise. Was immer noch ein bemerkenswerter Wert ist, denn der Plug-in-Hybrid steht mit einer Systemleistung von 223 PS gut im Futter. Damit ist er nicht nur der stärkste C-HR im Modellprogramm, sondern mit einem Einstiegspreis von CHF 47'900.- auch gleich der teuerste C-HR. Die Topversion GR SPORT Premiere steht mit CHF 55'700.- in der Preisliste.

Technik aus dem Prius

Die Technik aus 152 PS (112 kW) starkem Zweiliter-Benziner und einem Elektromotor mit 120 kW (163 PS) teilt sich der C-HR PHEV weitgehend mit dem gleichstarken Prius. Im Gegensatz zum Prius wurde der Lithiumionen-Akku mit 13,6 kWh beim expressiv gestylten Crossover weiter hinten und unter der Rückbank platziert. Um den Energiespeicher wieder aufzuladen, vergehen an einer Wallbox mit 22 kW rund zweieinhalb Stunden, mit elf Kilowatt sind es eine Stunde mehr.

Im Auto-Modus arbeiten Vierzylinder-Benziner und die E-Maschine zusammen. Meist fährt der C-HR elektrisch los und versucht so weit wie es geht mit dem Elektroantrieb zu stromern. Ist das Navigationssystem aktiviert, berücksichtigt der Plug-in-Hybrid sogar die Topografie und wählt an Steigungen oder Gefällen vollautomatisch zwischen der effizientesten Antriebsart (immer in Abhängigkeit zum aktuellen Ladezustand der Batterie).

Darüber hinaus kann der Fahrer über die Schaltkonsole in der Mitte auch selbst ins Geschehen eingreifen. Im HV-Modus kann die Batterieenergie eingefroren werden, um sie zu einem späteren Zeitpunkt für den reinen Elektrobetrieb abzurufen, beispielsweise um lokal emissionsfrei durch die Gegend zu säuseln. Für die rein elektrische Fortbewegung aktiviert der Fahrer die EV-Taste. Zudem lässt sich die Stärke der Energierückgewinnung in mehreren Stufen bis hin zum One-Pedal-Driving variieren.

Der C-HR spricht flott und zügig auf Gasbefehle an. Wenn es sein muss, sprintet der kompakte Toyota in nur 7,4 Sekunden von 0 auf Tempo 100 und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von elektronisch abgeriegelten 180 km/h. Dann dürfte der auferlegte Sparauftrag des Plug-in-Hybriden jedoch rasch verschwinden.

Ausgewogenes Fahrwerk

Das aus dem C-HR bekannte, aber stellenweise aufpreispflichtige Dämpfersystem ist beim PHEV immer serienmässig an Bord. Das auf den Namen getaufte Frequency Sensitive Control (FSC) regelt die Fahrbahnunebenheiten frequenzabhängig. Es gefällt mit einer straffen Grundabstimmung, ohne dabei den Fahrkomfort zu vernachlässigen. Die meisten Unebenheiten nimmt der Japaner gelassen. Auch die Lenkung arbeitet präzise. So ist der Toyota C-HR Plug-in Hybrid nicht nur allein ein sparsamer Crossover, sondern steht auch einer flotten Gangart aufgeschlossen gegenüber.

FAZIT

Als Plug-in-Version mit einer elektrischen Reichweite von über 60 Kilometer ist der kompakte Crossover sicher eine interessante Alternative zum reinen Benzin- oder Elektroauto. Wie bei allen Teilzeitstromern hängt der Verbrauchsvorteil aber primär damit zusammen, dass der Akku auch regelmässig geladen wird. Ansonsten fährt man nur unnötiges Zusatzgewicht herum. Die Haptik und Verarbeitungsqualität passt bei Toyota wie immer, dafür ist aber auch der Preis definitiv kein Schnäppchen. 

Autor: Markus Rutishauser/cen / Bilder Werk

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