Optisch gefällt uns der Ghibli durchaus besser als sein grosser Bruder Quattro- porte. Auf einer Länge von knapp unter fünf Metern verkörpert er viel sportliche Eleganz und Raffinesse im Detail. Von der Seite betrachtet besticht der Ghibli durch seine langgezogene Motorhaube, einer geschwungenen Dachlinie und einem betont breiten Heck. Die beiden Doppelendrohre und scharf geschnittene Rückleuchten unterstreichen den sportiven Auftritt des Südländers.
Innen gibt es eine durchwegs hohe Benotung. Die Insassen dürfen sich über ein geschmackvolles Ambiente und hochwertige Materialien freuen. Die Sitze sind komfortabel und bieten viel Seitenhalt. Etwas knapp bemessen ist hingegen die Kniefreiheit auf den hinteren Plätzen.
Die Allradversion des Ghibli ist mit einem bärenstarken V6-Twin-Turbomotor bestückt, der aus knapp drei Litern Hubraum stolze 410 PS realisiert. Sein Spitzendrehmoment von 550 Nm wird im Sportmodus schon bei 1750 U/min erreicht. Die Automatik von ZF orchestriert die acht Gangstufen aus einem Guss. Der Fahrer hat die Qual der Wahl: Drei Fahrmodi-Tasten können links des Automatik-Wählhebels betätigt werden. «S» für Sport, «M» für Manuell über die Schaltwippen am Lenkrad und «ICE» für Effizienz. Keine Frage bevorzugen die Maserati-Fahrer grundsätzlich den Sportmodus, weil sich dann der beeindruckende Motorensound so richtig entfalten kann.
Der Antrieb ist hecklastig, leitet im Bedarfsfall jedoch bis zu 50 Prozent an die Vorderräder weiter. Traktionsprobleme kennt der Allrad-Ghibli keine, egal auf welcher Unterlage. Die 100-km/h-Marke erreicht der Südländer schon nach 4,8 Sekunden und steht nach 36 Metern wieder still. Wer den Maserati sportlich bewegt, darf sich allerdings nicht über einen Verbrauch von gegen 15 Litern pro 100 Kilometer wundern.
Der Maserati Ghibli S Q4 ist ein reinrassiger Sportwagen im Gewand einer eleganten Familienlimousine. Zwar bewegt er sich nicht in allen Bereichen auf Augenhöhe mit der deutschen Konkurrenz, doch eines können die Ita- liener definitiv am besten: Ihre Autos mit einem atemberaubenden Motorensound ausrüsten.
Autor: Markus Rutishauser