Das Pony Car von Ford ist bloss ein Jahr jünger als die Sportwagenikone 911 von Porsche, das Label gehört somit zu den dauerhaftesten überhaupt. Nach dem sensationellen Einstand ein halbes Jahr nach dem Kennedy-Mord in Dallas mit einem Allzeitverkaufsrekord für ein neues Modell im ersten Jahr und den Evolutionen 1967, 1968 und 1970, kam es 1974 zum downgesizten Mustang II. Eine Lachnummer, jedenfalls für Autofreaks. Aber der kleine Mustang zeigte während der Ölkrise, wie viel sein Name bereits wert war. Annähernd 1000 Stück, und damit so viele Mustang wie nie zuvor, wurden 1974 in der Schweiz verkauft.
Kehren wir aber zurück zum Modelljahr 1967, legendär geblieben bis heute über den Streifen «Bullitt» mit Steve McQueen und der Verfolgungsjagd in den Strassen von San Francisco. Der Mustang war dunkelgrün lackiert und hatte den 390er-V8 mit rund 300 PS unter der Haube. Der von Auto Klarer in St. Gallen bereitgestellte 67er tritt mit beigefarbener Lackierung diskreter auf und schöpft aus 4,7 Litern Hubraum (289 CID) 230 PS, domestiziert über eine 3-Gang-Automatik – genau richtig zum lässigen Cruisen.
Das typische V8-Grumeln, das verzugsfreie Abdüsen, das souveräne Ami-Feeling eben, im Mustang GTA kommt es astrein rüber und erinnert an eine Zeit, als die Strassen noch uneingeschränkt den Automobilisten gehörten und man zwischendurch auch mal drauftreten konnte, ohne gleich in Handschellen abgeführt zu werden. Ja so war es, locker, ohne über Superreifen gefilterte und geknebelte Fahreigenschaften.
Immerhin zeigt der 67er Mustang durchaus sportliches Potenzial; Lenkung und Bremsen funktionieren besser als der Ruf, welcher ihnen vorauseilt. Und für einen ansatzweisen Drift in der Autobahnauffahrt reicht es dank forscher Differenzialsperre allemal, das Auto reagiert jedenfalls gutmütiger als sämtliche neuzeitlichen Drehmomentmonster, welche elektronisch bis in hohe Geschwindigkeiten abgewürgt werden müssen, um sich einigermassen auf der Strasse halten zu können.
Dazu verbirgt sich unter der sportiven Silhouette mehr Praktikabilität als erwartet. So lässt sich das Kinderséparée im Fond mit einem Handgriff in eine topfebene und gut nutzbare Ladefläche verwandeln.
Autor: Jürg Wick