Tempo 30 - Unsicherheit der Verkehrsteilnehmer bleibt

02.07.2020

Wirkungsanalyse zu Tempo 30 bringt keine wirklich neuen Erkenntnisse - die Unsicherheit der Verkehrsteilnehmer bleibt

    Die gemeinsame Wirkungsanalyse von Stadt und Kanton Zürich bringen keine wesentlich neuen Erkenntnisse. Die Aussagen betreffend Ausweichverkehr sind aus Sicht des ACS mit grösster Vorsicht zu betrachten. Die Signalisation der Tempo-30-Zonen erachten wir zudem als mangelhaft. Dies führt dazu, dass Autofahrende rasch und unnötig kriminalisiert werden. 

    Die Wirkungsanalyse zu Tempo 30 auf neun verschiedenen Strassenabschnitten in der Stadt Zürich kommt zum Schluss, dass in den meisten Fällen die Signalisationen und Markierungen genügen, um die Geschwindigkeiten ausreichend zu senken. Ebenso nimmt der Lärm in den meisten Fällen wahrnehmbar ab, wie die städtische und kantonale Analyse zum Schluss kommt.

    Die ACS Sektion Zürich begrüsst das Vorgehen von Stadt und Kanton Zürich, gemeinsam eine Wirkungskontrolle durchzuführen, die vermehrt Klarheit schaffen sollte, welche Auswirkungen das Temporegime auf Lärm, Verkehrsfluss, Ausweichverkehr und die Reisezeit des motorisierten Individualverkehrs hat. Für die ACS Sektion Zürich bringt die nun vorliegende Wirkungskontrolle jedoch keine wirklich neuen Erkenntnisse. Zwar entspricht die gemessene Lärmreduktion grossmehrheitlich den im Vorfeld gemachten Berechnungen, hingegen lässt das Temporegime mit den bestehenden Markierungen noch zu wünschen übrig. Dies insbesondere an der Rämi- und der Steinstrasse. 

    Die Resultate zum Ausweichverkehr sind aufgrund der gewähltenTempo-30 Strecken für den ACS Zürich zudem mit grossen Zweifeln behaftet. Damit über den Ausweichverkehr schlüssige Aussagen gemacht werden könnten, müssten sich die Verkehrsteilenehmer zuerst einmal an die neue Verkehrsführung gewöhnen. Das Verkehrssystem braucht Zeit, um sich neu auszurichten. Weil das deutlich mehr als sechs Monate dauert, sind die Messungen für den Ausweichverkehr für den ACS Zürich nicht sehr aussagekräftig.

    Es gilt festzuhalten, dass die Wirkungskontrolle nicht wirklich neue Erkenntnisse gebracht hat. Der Flickenteppich von Tempo 30 Zonen in Zürich bleibt weiterhin bestehen und bringt für den motorisierten Individualverkehr weiterhin grosse Verunsicherung. Das Temporegime im Stadtzürcher Strassenverkehr wechselt dauernd und es ist für den Verkehrsteilnehmer schwierig festzustellen, welches Tempo gerade gilt. Diese Unsicherheit betreffend Temporegime führt schnell dazu, dass aufgrund von Geschwindigkeitskontrollen im Tempo-30- Bereich Autofahrer rasch und unnötig kriminalisiert werden.

    Für weitere Auskünfte:

    Lorenz Knecht, ACS Sektion Zürich des Automobil Club der Schweiz, Geschäftsführer,
    T 044 387 75 00, Mobil 079 695 88 55. 

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