22.10.2025
Gegen ein schleichendes Tempo 30 überall
«Das ist ein politischer Paukenschlag aus dem Nichts», sagt Ruth Enzler, Präsidentin des ACS Zürich. «Ohne jede Vorankündigung, ohne Konsultation der Betroffenen, ja selbst ohne Diskussion im Rahmen der laufenden Planung zur Bahnhofumgebung zieht die Stadt kurzerhand die Tempokarte. Das ist nicht Verkehrspolitik mit Augenmass, sondern ein Versuch, Fakten zu schaffen, bevor die Debatte überhaupt begonnen hat.»
Genau um solche ideologisch motivierten Eingriffe zu verhindern, unterstützt der ACS Zürich die kantonale Mobilitätsinitiative. «Am 30. November haben die Stimmberechtigten die Gelegenheit, mit einem Ja zur Mobilitätsinitiative der schrittweisen Einschränkung des Verkehrs auf Hauptstrassen ein Ende zu setzen», sagt Enzler.
Bereits seit Monaten ist eine flächendeckende Ausbreitung von Tempo 30 auf Zürcher Strassen zu beobachten. Dabei wurde eine generelle Einführung von Tempo 30 in der Schweiz 2001 in einer Volksabstimmung mit über 80 Prozent verworfen.
Mit der heute publizierten Anordnung will die Stadt Zürich auf allen Verkehrsverbindungen rund um den Hauptbahnhof Tempo 30 einführen – darunter Bahnhofbrücke, Bahnhofquai, Gessnerallee, Walchestrasse oder Stampfenbachstrasse. Der ACS kritisiert das Vorgehen als überstürzt und undemokratisch.
Stadt legt Hauptachsen lahm
Ein Grossteil der betroffenen Strecken sind übergeordnete, kantonal klassierte Hauptverkehrsachsen. Mit der pauschalen Reduktion auf 30 km/h wird der Verkehrsfluss massiv beeinträchtigt. Das hat zur Folge, dass Verkehr in die Quartiere verdrängt wird – genau das Gegenteil dessen, was ein funktionierendes Strassennetz erreichen soll.
Automobil Club der Schweiz ACS Sektion Zürich Forchstrasse 95 CH-8032 Zürich Telefon +41 44 387 75 00 info@acszh.ch acszh.ch Nicht allein Automobilistinnen und Automobilisten sind betroffen: Mit Tempo 30 rund um den Bahnhof werden auch Tram und Bus ausgebremst. «Verspätungen, verpasste Züge und ein insgesamt unzuverlässiger öffentlicher Verkehr werden die Folge sein – zum Nachteil aller, die den ÖV gern benützen oder schlicht auf ihn angewiesen sind», sagt Ruth Enzler.
Sicherheitsargument vorgeschoben
Die Stadt begründet den Schritt mit der angeblich höheren Verkehrssicherheit. Doch die Zahlen sprechen eine andere Sprache: Bereits heute ist das Gebiet um den Hauptbahnhof überwiegend signaltechnisch geregelt, Fussgängerüberwege und Ampeln sorgen für klare Abläufe. Eine generelle Temporeduktion bringt hier keine Sicherheitsgewinne, wohl aber spürbare Behinderungen für den öffentlichen und privaten Verkehr.
Der ACS erinnert daran, dass das nationale Parlament im Frühjahr 2024 klar beschlossen hat, die Netzhierarchie zu wahren und auf Hauptstrassen innerorts weiterhin Tempo 50 gelten zu lassen. Die Stadt Zürich ignoriert mit ihrem Vorgehen diesen politischen Willen und missachtet den kantonalen Konsens, wie er in der vom Regierungsrat unterstützten Mobilitätsinitiative festgehalten ist.
Der ACS Zürich lehnt die Anordnung entschieden ab. Er wird sich mit allen ihm zur Verfügung stehenden politischen und rechtlichen Mitteln gegen diesen unbegründeten Eingriff in die Verkehrsinfrastruktur wehren.
«Die rot-grüne Mehrheit im Stadtrat scheint nur ein Ziel zu kennen: das Auto aus der Stadt zu verbannen», sagt Ruth Enzler. «Wir fordern Transparenz, Verhältnismässigkeit und den Respekt vor der bestehenden Rechtsordnung.»
Gerade deshalb ruft der ACS Zürich die Bevölkerung auf, am 30. November ein deutliches Zeichen zu setzen: Ein Ja zur Mobilitätsinitiative ist ein Ja zu Vernunft, Verkehrssicherheit und einer funktionierenden Stadt.
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Dr. Ruth Enzler
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