«Tempo 30 - Geschwindigkeitsplan» des Zürcher Stadtrats

14.12.2021

Flächendeckendem Temporegime die Zähne gezogen – für Hauptverkehrsachsen gilt tagsüber weiterhin Tempo 50

Der Zürcher Stadtrat will auf den bestehenden 37 Strassenkilometern auf denen bereits Tempo 30 gilt, zusätzlich 150 weitere Kilometer aus Lärmschutzgründen verlangsamen. Auf Tempo 30 auf Hauptverkehrsachsen tagsüber wird verzichtet. Das geplante grossräumigen Tempo-30-Regime in der Stadt Zürich betrifft die Strassenhierarchie. Mehrverkehr in den Quartieren wird die Folge sein. Der Flickenteppich mit unterschiedlichem Temporegime werden für die Autofahrer für grosse Verunsicherung sorgen. Der ACS Zürich bedauert es zudem, dass für Lärmschutzmassnahmen lediglich Temporeduktionen und keine Alternativen geprüft worden sind.

Weniger Strassenhierarchie bringt mehr Verkehr in die Quartiere

Flächendeckend Tempo 30 auf Hauptverkehrsachsen in der Stadt Zürich tagsüber sind vorerst vom Tisch. Auf den wichtigen Ein- und Ausfahrtachsen soll weitgehend Tempo 50 bestehen bleiben, Tempo 30 soll nur in der Nacht gelten. Dies bedeutet eine Schwächung der Strassenhierarchie. Mit der schleichenden Einführung von Tempo 30 droht eine Verlagerung des Verkehrs auf Quartierstrassen und Wohngebiete, insbesondere in der Nacht, wenn Tempo 30 auf Hauptachsen gilt. Das dürfte zu mehr, statt weniger Lärm führen.

Verunsicherung der Autofahrer nimmt weiter zu

Bei einigen Hauptverkehrsachsen bleibt Tempo 50 bestehen. Bei anderen muss das Tempo in der Nacht auf 30 km gedrosselt werden und viele neue Tempo-30-Signalisationen kommen auf den Stadtzürcher Strassen neu dazu. Der Flickenteppich von unterschiedlichen Tempo-Signalisationen tagsüber und in der Nacht geht weiter. Die Verunsicherung der Autofahrer wird weiter zunehmen.

Statt alternative Lärmschutzmassnahmen – ausschliesslich Tempo 30

Für die Stadt Zürich ist Tempo 30 das einzige Mittel im Kampf gegen den Strassenlärm. Mögliche Alternativen wie Flüsterbeläge, die in anderen Kantonen im Bereich Lärmschutz erfolgreich angewendet werden, kommen in Zürich nicht zum Einsatz.

Viele offene Fragen, Unklarheiten und es braucht Zeit

Die Medienkonferenz der Stadtregierung hat viele offene Fragen hinterlassen. Die Verantwortlichen sind sich in vielen Dingen offensichtlich uneinig. Der ursprüngliche Kahlschlag von flächendeckenden Tempo 30 auf Hauptverkehrsachsen tagsüber ist weitgehend ausgeblieben. Es gibt sehr viele offene Fragen, auf die die Stadtregierung derzeit noch keine Antworten hat. Für die Umsetzung des Geschwindigkeitsplan Tempo 30 rechnet die Stadtregierung mit mindestens 10 Jahren.

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