16.10.2023
Der fünfte Lauf zur Drift Masters European Championship führte The Drift Force aus Emmetten nach Ferropolis in die zentral in Deutschland gelegene Stadt der Eisen. In einer gigantischen Arena mit einem speziell hergerichteten Driftparcours wurde der Iron Drift King 2023 ermittelt. Leider verpasste das Toyota Gazoo Racing Switzerland mit Yves Meyer und Joshua C. Reynolds im Feld der 50 Fahrer aus 20 Nationen die direkte Qualifikation fürs Haupttableau. Während sich „JC“ mit einem Dreher im ersten Lauf und einem Crash beim zweiten Versuch selbst um die Chance brachte, gelang „Capo“ mit 85 Punkten ein ordentliches Qualifying. «Ich hatte gedacht, dass diese Punktzahl wie bei anderen Rennen locker für die Top 32 reicht. Doch das war nicht der Fall, was für das enorm hohe Niveau des Teilnehmerfeldes sprach», seufzte Yves Meyer. «Auch wenn es komisch tönt: Für mich war dies trotzdem motivierend, denn wir konnten der Jury viel mehr als bisher zeigen, was sie sehen wollte.»
Leider gelang dies dem Schweizer Team beim Endlauf im Stadion von Narodowy in Polens Hauptstadt Warschau nicht. Reynolds wies zu wenige Punkte für die Qualifikation auf, die Meyer durch einen Unfall infolge eines technischen Defektes verpasste. So ging The Drift Force bei allen sechs Veranstaltungen in Europa leer aus. In die verständliche Enttäuschung mischen sich aber auch positive Gefühle. Das Team konnte die Trainingsläufe an beiden Orten nach Erhalt neuer Reifen von Nexen Tire Europa für die Weiterentwicklung der beiden rund 1000 PS starken Toyota GR Supra nutzen. «Dies half uns punkto Fahrwerks- und Reifenabstimmung viel», betont Meyer.
Natürlich ist der Luzerner beim Blick auf die enttäuschende Saisonbilanz selbstkritisch. So seien drei Dinge nicht rund gelaufen. «Wir hatten im Auto kleine Fehler mit grossen Auswirkungen. Das ist der Preis, den wir für die Eigenentwicklung der Toyota GR Supra bezahlen mussten. Und wenn die Autos liefen, mangelte es an unseren fahrerischen Qualitäten. Wir brauchen in Zukunft mehr Fahrzeit, wir müssen üben und lernen, um die gewonnenen Erfahrungen besser umzusetzen. Zudem passten die Reifen, die mit den Toyota GT86 auf schnellen Strecken in den USA funktioniert hatten, nicht auf die engeren Kurse in Europa. Sie kamen thermisch nie in ein optimales Arbeitsfenster. Die in Ferropolis und Warschau ausprobierten Mischungen waren wie Tag und Nacht im Vergleich zu den bisherigen Reifen. Wenn wir diese Problematik zusammen mit Nexen lösen, bin ich zuversichtlich für 2024.»
Vorher wollen Yves Meyer und Joshua C. Reynolds aber ein anderes Projekt abschliessen. In Emmetten im Kanton Nidwalden steht ein neues Firmengebäude vor der Vollendung. Dieses bietet nicht nur Raum für die Rennabteilung, sondern Platz für bis zu 24 Renn- und Strassenfahrzeuge der geschätzten Kundschaft. Nebst der modernen Werkstätte gibt es separate Räume für Motor- und Getriebearbeiten, für Wagenwäsche und Folierungen sowie Büros und weitere Räumlichkeiten. «Wir können den Kunden alles bieten. Zur Erprobung von Umbauten und Fahrzeugen vor der Ablieferung haben wir in Seelisberg sogar eine eigene kurze Rundstrecke», schwärmt Yves Meyer auch stellvertretend für seinen Geschäftspartner und Teamkollegen Joshua Reynolds. Wenn sich neben dem Business in absehbarer Zeit also auch der sportliche Erfolg einstellt, dann haben sich die Investitionen in die Zukunft zweifelsfrei gelohnt.
Yves Meyer
ACS Botschafter