Der VW «Bulli», der am 8. März 1950 als VW T1 in Wolfsburg erstmals vom Band lief, ist seit Jahrzehnten ein Symbol für Freiheit, Reise- und Abenteuerlust.
Schon einen Monat nach der Premiere im VW-Werk in Wolfsburg begann der im Vergleich zur durchaus vorhandenen Konkurrenz (Tempo Matador, Ford FK) deutlich preisgünstigere Bulli auch die Schweiz zu erobern. Der Preis war einer der Hauptgründe des Erfolgs, denn damals kurz nach dem Krieg mussten die Kunden, meist Handwerker, jeden Franken zweimal umdrehen. Dazu profitierte der T1 auch von Vorschusslorbeeren, denn er basierte auf dem Fahrwerk des wegen seiner Robustheit und Zuverlässigkeit bereits sehr erfolgreichen VW Käfer. Die Verkaufszahlen explodierten in den Folgejahren. Bis heute. In 70 Jahren wurden in der Schweiz mehr als 265'000 Bullis verkauft. In diesem Jahr steht der der T6 sensationell auf Platz 6 der Neuzulassungen – nur ganz knapp hinter der A-Klasse von Mercedes. Beinahe 2100 Fahrzeuge wurden von Januar bis August 2020 immatrikuliert.
Vom VW-Transporter – alias Bulli, Kombi, VW Bus oder Microbus –wurden weltweit bereits mehr als 13 Millionen ausgeliefert. Längst sind die mittlerweile sechs Generationen Kult. Globetrotter reisen mit ihnen als Camper um die Welt. Unternehmen vertrauen seit Ewigkeiten auf den Transporter als Begleiter ihrer Mitarbeitenden und Waren. Und Familien fahren mit dem Bulli sicher durch den Alltag. Die aktuelle Generation hat sich gerade für junge und/oder aktive Familien mit erhöhtem Platzbedarf als Erstfahrzeug etabliert. Mit dem T6, den es in verschiedensten Ausführungen für Handwerker, Vereine, Zulieferer oder Camper gibt, kann nahezu jedes Bedürfnis abgedeckt werden.
Anlässlich des 70-Jahr-Jubiläums organisierte das Schweizer Fachmagazin «auto illustrierte» zusammen mit der AMAG ein grosses Bulli-Abenteuer mit zwölf Bussen – vom T1 von 1965 bis hin zum neuesten Modell. Der Weg führte die bunte Caravane quer durchs Mittelland an den Thunersee, von dort aus ins Simmental und auf alten Pfaden durch die Berge und über den Grimselpass ins Wallis und Tessin. Schön zu sehen, wie gerade die T1 bei den interessierten Passanten alte Erinnerungen weckten. Aber nicht nur bei den Älteren. Ein Junge, der an der Hand seiner Mutter über den Zebrastreifen lief, schaute begeistert und meinte: «Lueg Mami, än Happybus!» Leider musste der krönende Abschluss – das 1. Muntogna Bulli Meet auf einer Bündner Alp – aufgrund eines starken Unwetters abgesagt werden. Das tat der grandiosen Stimmung unter den Teilnehmern überhaupt keinen Abbruch. Es wurden viele neue Freundschaften geschlossen.
T1 von 1952* bis 1967 (46'855 Fahrzeuge verkauft)
T2 von 1967 bis 1979 (63'692 Fahrzeuge verkauft)
T3 von 1979 bis 1992 (45'843 Fahrzeuge verkauft)
T4 von 1990 bis 2003 (34'725 Fahrzeuge verkauft)
T5 von 2003 bis 2015 (41'385 Fahrzeuge verkauft)
T6 / T6.1 von 2015 bis heute (33'154 Fahrzeuge verkauft)
T7 ab 2021
ID.BUZZ (Elektro-Bulli) ab 2022
*Die Verkaufszahlen des T1 Modells in den Jahre 1950 und 1951 wurden nicht dokumentiert.
Autor: Markus Rutishauser