Einmalige ACS Mitgliederreise in den Norden

Eine spannende, abwechslungsreiche Reise führte vom 7. bis 11. Juli 2022 nach Schweden und begeisterte die Teilnehmenden durch zahlreiche Highlights.

Im Land der Elche

1 572 Kilometer von Süd nach Nord und 499 Kilometer von West nach Ost, so gross ist Schweden und damit rund sechsmal grösser als die Schweiz. Ein riesiges Land bei nur gut 10 Mio. Einwohner. So sind Weite und Gelassenheit allgegenwärtig, sogar in der Hauptstadt Stockholm mit 1 Mio. Einwohnern trifft dies zu. Insgesamt sind nur 3 Prozent der Fläche Schwedens bebaut. 58 Prozent gehören dem Wald. Es gibt 95 000 Seen, über 220 000 Inseln sowie 300 000 Elche, die man leider fast nie zu Gesicht bekommt.

Välkommen...

…und Utgång sind die ersten schwedischen Wörter, die uns bei der Ankunft auf dem Flughafen Arlanda-Stockholm begegnen. Einfach zu verstehen, wie manch andere schwedische Wörter. Etwas mehr Fantasie ist bei «Öl» gefragt. Dies wird in Schweden nicht nur in die Motoren gegossen, sondern ebenso in vollen Zügen getrunken, denn es steht für «Bier». So ist ein «Lättöl» ein Leichtbier mit 2,5 Prozent Alkohol und ein «Starköl» ein Bier wie bei uns üblich.

Wir packen unsere Koffer und gleich geht die Reise im bequemen Reisebus los. Sie führt uns westwärts durch malerische Landschaften, die gespickt sind mit unzähligen Wäldern und Seen bis zum ersten Kaffee-Stopp an den Gestaden des Mälaren See bei der Stadt Västerås, wo in früherer Zeit schon die Wikinger hausten.

Nächstes Etappenziel ist das Scandic Hotel Grand in Örebro. Eine typisch schwedische Stadt mit 120 000 Einwohnern und einem Schloss mitten im Fluss Svarta. Dieser mündet in kurzer Distanz in den Hjalmar See und ermöglicht so über Seen einen Wasserweg bis Stockholm. ­Örebro wurde im Mittelalter gegründet als Hafenstadt für den Eisenhandel im Zusammenhang mit den im Hinterland liegenden Eisengruben und -hütten.

Midnattssolsrallyt

Gut 30 Minuten entfernt von Örebro liegt Karlskoga mit dem Motorstadion Gällerasen, das Epizentrum der Midnattssollrallyt (Mitsommernachts-Rallye), der grössten Rallye in Skandinavien für historische Fahrzeuge. Im Fahrerlager herrschte emsiges Treiben am Morgen des zweiten Rallyetages. Die letzten Teams des Feldes fahren los zum Start der Sonderprüfung SS 8, während andere bereits wieder zurück sind und die Schotter-Reifen gegen Slicks wechseln für die SS 9, die gleich auf dem Rundkurs des Motorstadions startet. Mit voller Power jagen die ersten Konkurrenten um den Kurs, um gleich nach der Zieldurchfahrt wieder die Reifen zu wechseln für die nächste Spezialprüfung SS 10, die gut 30 Kilometer südlich bei Svarta startet. Wir folgen mit dem Bus diesen Fahrzeugen, um Rallyeluft im Gelände mitzubekommen. Es röhrt bestialisch im Forst, diesmal nicht von den Elchen, sondern von den Rallyewagen, die es krachen lassen, was das Zeug hält. Dominant sind die bärenstarken Volvos 240 mit den bis zu 300 PS starken Turbomotoren. Sie vermögen aber nicht die beiden souverän pilotierten Porsche 911 RS und Opel Ascona 400 von der Spitze zu verdrängen. Wir sind beeindruckt von diesem Spektakel, sowas gibt’s nur in Schweden.

Stimmungsvolles «Båthuset» auf Marholmen
Stimmungsvolles «Båthuset» auf Marholmen

Uppsala und Lennakatten

Am Nachmittag geniessen wir die Fahrt in Richtung Uppsala, wo an der Central Station die historische Eisenbahn «Lennakatten» auf uns wartet. Die alte Eisenbahnlinie führt aus Uppsala ostwärts bis nach Faringe. Es dampft mächtig und unterwegs muss Wasser nachgefüllt werden. Nebenbei sei bemerkt, dass der ehrenamtliche Zugführer Lars Eriksson früher der Chef von Reiseleiter Christoph Bleile war und die beiden die Marke Saab in den 80er Jahren auf dem Schweizer Markt erfolgreich aufgebaut haben.

Kraftort Marholmen

Das dritte Highlight dieses Tages heisst «Marholmen» bei Norrtälje. Diese kleine Insel liegt eine Stunde nördlich von Stockholm im Meer und gehört zum Rosenlagen Archipel - genau der richtige Ort um auszuspannen und bei einem leckeren Dinner-Buffet den Tag Revue passieren zu lassen. Natur pur ist angesagt! Da erstaunt es nicht, dass beim nächtlichen Spaziergang Rehe den Weg kreuzen und im Gehölz ihre Brunstschreie ertönen.

Eroberung Stockholms

Der dritte Tag bricht an und die Fahrt geht von Marholmen nach Vaxholm. Ein überraschender Programmpunkt, denn Stockholm wird zu Wasser ab Vaxholm angesteuert. Die herrliche Schifffahrt führt durch den berühmten Schärengarten mit seinen rund 25 000 Inseln nach Stockholm, das auf 14 Inseln erbaut wurde und als «Venedig des Nordens» gilt. In der Zwischenzeit fährt unser Bus in die schwedische Metropole, um uns am Anlegeplatz Nybrokajen abzuholen. Wasser und Schiff bleiben weiter im Fokus. Nach einem klassischen Lunch mit feinen Meetballs bestaunen wir im Vasa Museum das gewaltige Kriegsschiff mit einem 52 Meter hohen Hauptmast, welches in den Jahren 1626 bis 1628 erbaut wurde. Infolge zusätzlich eingebauter Kanonen erhöhte sich der Schwerpunkt der stolzen Vasa massiv nach oben und sie wurde dadurch instabil. So kenterte sie bereits bei der Jungfernfahrt in der Bucht vor Stockholm. Dort lag sie im sandigen Boden vergraben bis zu ihrer spektakulären Bergung im Jahre 1961. Heute zählt das eindrückliche Vasa Museum zu einem der meistbesuchten Museen weltweit. Stockholm glänzt aber mit vielen weiteren Sehenswürdigkeiten. Gleich neben der Vasa ist das ABBA Museum, dahinter das grosszügige Freilichtmuseum Skansen, wo auch Bären und Elche zu sehen sind. Gegenüber auf der Insel Stadsholmen befindet sich die Altstadt «Gamla Stan» mit dem königlichen Schloss. Dies sind nur ein paar Beispiele, denn es gibt viel Einmaliges zu erleben in und um Stockholm.

Schweden pur: Villan Röda

Wasser, Wald, Gemütlichkeit, gegenseitiger Respekt und Gastfreundschaft prägen Schweden. Wir lassen unsere Schwedenreise entsprechend ausklingen bei einer geselligen Grillparty in der Villan Röda – einem typisch schwedischen Sommerhaus mit kleinem Gastrobetrieb auf der Insel Fjäderholmarna, das wir für uns reserviert haben. Schweden pur durften wir geniessen mit einer tollen Gruppe – Sverige bra, bra!

Text: Christoph Bleile / Bilder: Michael Schnyder, Ruth Wyss, Christoph Bleile

Diese Webseite verwendet Cookies.  Datenschutzerklärung