Elektroauto im Testabo mit AMAG und Clyde Mobility

AMAG lanciert neues Angebot und günstigen Ladetarif für E-Autos

Das Auto wird auch in Zukunft der wichtigste Mobilitätsträger von Frau und Herr Schweizer sein. Mit dem Umstieg auf die Elektromobilität happert es allerdings. Nur knapp jeder fünfte Käufer entscheidet sich für einen Vollzeitstromer. Die AMAG versucht das Eis mit einem Sorglosangebot für Elektroautos nachhaltig zu brechen.

Ihre Tochterfirma Clyde Mobility bietet ein 3-Monate-Testabo für E-Autos an. Erst danach muss sich der Kunde entscheiden, ober er das Fahrzeug kaufen oder leasen will. Behält er das E-Auto, erhält er 50 Prozent der Abo-Kosten zurückerstattet. Falls der Entscheid negativ ausfällt, kann er das Fahrzeug nach drei Monaten einfach zurückgeben. Dazu gibt es auch eine Ladeapp oder -karte, mit der man in der Schweiz an über 13'100 öffentlichen Ladestationen (Abdeckungsgrad 98 %) laden und bezahlen kann, europaweit sind es sogar über 400'000 Ladepunkte.

Attraktiver Ladetarif

Ab dem 1. Januar 2025 führt AMAG zudem einen neuen Ladetarif ein. An allen Ladestationen der AMAG-Gruppe, in den AMAG-Parkhäusern und bei teilnehmenden Partnern kostet die bezogene Kilowattstunde (kWh) Strom mit einer AMAG- oder Helion Charge:ON-Ladekarte/-app neu nur noch 28 Rappen. Dieses Angebot gilt für Neu- und Bestandskunden sowie Neuwagen und Occasionen. Damit will die AMAG der Kritik von unterschiedlichen Ladetarifen und Bezahlmöglichkeiten beim Laden unterwegs entgegenwirken.

Batterie langlebiger als gedacht

Der CEO der AMAG Group AG Helmut Ruhl betont, dass der Schweizer Markt weiterhin sehr herausfordernd ist. Auch für 2025 werden nur rund 250'000 neuimmatrikulierte Fahrzeuge erwartet. Gegenüber den Rekordjahren entspricht dies einem Rückgang von über 50'000 Autos oder 25 Prozent. Hinsichtlich den vollelektrischen Fahrzeugen herrsche nach wie vor grosse Skepsis. Das habe aber auch mit Missverständnissen und einem noch zu kleinen Angebot zu tun, insbesondere bei kleineren und erschwinglicheren E-Autos, zeigt sich Ruhl überzeugt. In diesem Bereich erwartet er zeitnah eine Marktkorrektur. Grosse Skepsis herrsche insbesondere auch gegenüber der Lebensdauer der Batterien, dabei sei diese weitaus langlebiger als ursprünglich gedacht, betont Ruhl. Nach 100'000 Kilometer betrage die Ladekapazität immer noch mindestens 90 Prozent und nach 200'000 Kilometer mehr als 80 Prozent. «Da geht vorher etwas anderes kaputt am Auto als die Batterie», zeigt sich der AMAG-CEO überzeugt. Bis 2026 soll bereits jedes vierte verkaufte VW-Modell ein Vollzeitstromer sein.

Keine Zweifel

Helmut Ruhl geht davon aus, dass die gesamte Transformation von den Verbrennungs- hin zu den Elektromotoren noch rund 30 Jahre benötigt. Er zweifle jedoch keinen Moment daran, dass hierfür die benötigte Energie vorhanden sein wird. Auch bezüglich der seltenen Erden gibt Ruhl Entwarnung: Es gebe weltweite Lithium-Vorkommen, die für zwei Milliarden Elektrofahrzeuge ausreichen. Bezüglich Batterieherstellung erhofft er sich, dass sich die europäische Autoindustrie aus der Abhängigkeit von China löse, das aktuell gut 90 Prozent der Rohstoffe für den Batterieproduktion beherrsche. Es gebe in Europa bis zu 20 nutzbare Lithium-Vorkommen, so im serbischen Jadar-Tal, unter der Koralpe im der Steiermark, aber auch in Finnland, Portugal und Frankreich. Das grösste Lithium-Vorkommen in Europa gibt es allerdings in der seit Jahren umkämpften ukrainischen Oblast Donezk und gehört der australischen Firma European Lithium. Für den AMAG-CEO ist klar, dass die Mobilität der Zukunft den Elektroautos gehöre, wogegen bei den Lastwagen/Trucks und schweren Landmaschinen eher der Wasserstoffantrieb Vorrang haben werden.

STUDIE

Das Ende des Automobils wurde bereits häufig heraufbeschworen. Eine neue repräsentative Studie des Meinungsvorschungsinsituts GfK im Auftrag der AMAG-Gruppe zeigt ein anderes Bild: 73 % der Befragten nutzen heute das Auto täglich oder mindestens wöchentlich – doppelt so häufig wie Bus (37 %) oder Bahn (33 %). Zu den wichtigsten Kriterien für die Wahl der individuellen Mobilität zählen die Effizienz, schnell von A nach B zu kommen (59 %), ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis (52 %), die Sicherheit des Verkehrsmittels (39 %), nahtlose Übergänge (35 %) oder gut ausgebaute Verkehrswege (31 %). Für 64 % der Befragten ist es wichtig, dass Autos mit Materialien gebaut werden, die wiederverwertet und rexycelt werden können. 57 % legen Wert darauf, dass der Ressourcenverbrauch bei der Produktion gering ist und klimafreundliche Energiequellen verwendet werden. 46 % der Befragten finden, dass die Fahrzeugproduktion grundsätzlich klimaneutral sein soll. 49 % möchten klimafreundliche Energiequellen für den Betrieb des Autos, und für 39 % spielt die Antriebsart eine Rolle. Über 50 Prozent der Befragen sehen in der Elektromobilität die Technologie der Zukunft.

Autor: Markus Rutishauser

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