Eine interessante Alternative

Fahrbericht Hyundai Ioniq Plug-in-Hybrid

Sicherer, digitaler, komfortabler – der gründlich überarbeitete Hyundai Ioniq Plug-in-Hybrid möchte für all jene Autofahrer eine interessante Alternative zum Verbrennungsmotor darstellen, die sich (noch) nicht für ein rein elektrisch betriebenes Fahrzeug entscheiden können oder wollen.

Der südkoreanische Automobilhersteller treibt die Elektrifizierung seiner Modellpalette engagiert voran. Ein Musterbeispiel ist der seit Ende 2016 produzierte Ioniq. Dieser wird nur elektrifiziert angeboten, dafür gleich in drei Varianten: als Hybrid (ab CHF 32'990.-), als Plug-in-Hybrid (ab CHF 39'990.-) und als reines Elektrofahrzeug (ab CHF 40'990.-).

50 Kilometer realistisch

Wir haben die Plug-in-Hybrid-Version (PHEV) in unserem Test etwas genauer unter die Lupe genommen. Von der internen Hybrid-Konkurrenz unterscheidet sie sich durch die Leistung des Elektromotors und die Eigenschaft der Lithium-Ionen-Polymer-Batterie: der PHEV speichert mehr Energie und kann an der Steckdose aufgeladen werden. An einer Wechselstrom-Ladesäule (3,3 kW, 16 A) benötigt man etwa 2:15 Stunden, um die maximale elektrische Reichweite von (theoretisch) 63 km zu laden. Auf Kurzstrecken kann somit meist nur mit Energie aus der Batterie gefahren werden. Als realistische Reichweite im E-Modus haben wir rund 50 km errechnet. Und wenn es dann doch mal in einem Stück weiter gehen soll, gesellt sich automatisch der 105 PS starke 1,6-Liter-Vierzylinder-Benzinmotor dazu. 

Kein Sprinter

Ein Sportler ist der knapp 1,6 Tonnen schwere Ioniq Plug-in-Hybrid definitiv nicht. Für den Spurt aus dem Stand auf Tempo 100 benötigt er beinahe elf Sekunden. Muss er aber auch nicht, denn das primäre Ziel von Plug-in-Hybrid-Fahrern ist eine möglichst ökologische Fortbewegung. Wer konsequent oft im Elektromodus fährt und regelmässig an der Steckdose lädt, der kommt mit einem Verbrauch von rund zwei bis zweieinhalb Litern pro 100 Kilometer aus. Dazu trägt vor allem auch der 1,6-Liter-Ottomotor bei. Er läuft im Atkinsonzyklus mit einem hervorragenden Wirkungsgrad von 40 %. Mit einer vollen Batterie und einem vollen Tank (43 l) schafft der Ioniq PEHV so bis zu 850 Kilometer. Übrigens: Die Schaltwippen am Lenkrad dienen nicht nur dazu, die Gänge des 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebes autonom zu wechseln. Über sie kann im E-Modus auch die Intensität der Rekuperation (Energierückgewinnung) geregelt werden – bis zu einem Punkt, an dem man praktisch allein mit dem Gaspedal fährt.

Energiemanager

Mit dem Facelift hat der Ioniq in vielerlei Hinsicht deutlich an Komfort und Qualität gewonnen. Dazu gibt es auch neue umsichtige Assistenten wie der schlaue «ECO-DAS». Der Assistent nimmt dem Fahrer die Rechnerei ab, wie am besten mit der Energie hauszuhalten sei: immer unter Berücksichtigung der vom Navigationssystem errechneten Strecke. Die Fahrt im Ioniq ist mit der Modellpflege noch sicherer geworden. Der autonome Notbremsassistent erkennt neu auch Velofahrer und ein Stauassistent hilft, sich bequem durch den Stop & Go-Verkehr zu bewegen. Dazu gibt es Verkehrszeichenerkennung und LED-Hauptscheinwerfer.

FAZIT

Hyundai hat beim Ioniq in vielerlei Hinsicht massiv nachgebessert. Das betrifft vor allem die Sicherheit. Aber auch das Infotainment und Navigationssystem sind digitaler und kommunikativer geworden. Für uns ist die Plug-in-Hybrid-Version eine Meisterin der Effizienz mit einer komfortablen Reichweite von bis zu 850 km. Das Preis-/Leistungsverhältnis passt nach der Modellauffrischung noch besser. Der Ioniq ist aus unserer Sicht in jedem Fall eine prüfenswerte Alternative zum VW Golf GTE, Audi A3 Sportback e-tron oder Toyota Prius PHEV.

Autor: Markus Rutishauser

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