Mehr für Alltag und Urlaub

Fahrbericht Triumph Tiger Sport 660

Nein, sie heisst nicht Trident, sondern Tiger, und auch nicht Tourer, sondern Sport: Offenbar will Triumph seinen Allrounder ein wenig stärker von der Naked-Bike-Basis absetzen. Und tatsächlich ist mit der Tiger Sport 660 mehr als nur eine verkleidete Trident herausgekommen. Während das Basismodell als Motorrad für die Freizeit gelten darf, erhebt die Tiger Sport den Anspruch auf mehr Alltags- und Urlaubsnutzen. Gleichzeitig ist sie gewissermassen die Nachfolgerin der 1050er Tiger Sport, wenn auch gut eine Klasse niedriger.

Die kleine Tiger erfreut mit einer sehr entspannten Sitzposition hinter dem breiten Lenker und lässt schon beim ersten Aufsitzen erkennen, dass die Reise hier gerne etwas länger dauern darf. Der Tank fasst mit 17,2 Litern, drei Liter mehr als bei der Trident. Die Seitenverkleidung schützt auch die Beine ein wenig vor Wind und Wetter. Handprotektoren und eine dreistufige Griffheizung können dazubestellt werden. Und mit der My-Triumph-App kann sich auch das Smartphone mit der Tiger Sport koppeln.

Der Bordcomputer bietet sechs Grundeinstellungen und ist intuitiv zu bedienen. Die Rückspiegel erfüllen – wie so häufig bei Triumph – ihren Zweck zu vollster Zufriedenheit. Den Blinkern mit wählbarem Komfortmodus hingegen fehlt es an haptischer Rückmeldung. Vermisst haben wir eine Aussentemperaturanzeige.

Zwei Fahrmodi

Der aus der Trident bekannte 81-PS-Dreizylinder hat in allen Lebenslagen ordentlich Druck auf dem Kessel und feuert ab etwa 6000 Touren noch ein bisschen nach. Der Fahrer hat die Wahl zwischen den Modi «Road» und «Rain» mit verstellbarer Traktionskontrolle. Warum diese sich aber auch noch abschalten lässt, entzieht sich unserer Kenntnis, denn ein Adventure-(Sport)Bike, wie es der Hersteller proklamiert, können wir hier wahrlich nicht erkennen. Das Sechs-Gang-Getriebe erfreut durch kurze Schaltwege, das Zubehörprogramm hält noch einen Quickshifter parat.

Die im Zubehör erhältlichen Seitenkoffer mit einer erlaubten Zuladung von je fünf Kilogramm bieten im Deckel mehr Platz als auf der fest montierten Seite. Umgekehrt wäre es sicher besser, aber hier wie dort gibt es immerhin Spanngurte. Das Gesamtvolumen beträgt 57 Liter, obendrauf gibt es ergänzend natürlich auch noch ein Topcase. Angenehm ist dabei das Ein-Schlüssel-System. Zudem lässt sich der Schlüssel am Koffer nur abziehen, wenn dieser auch tatsächlich verschlossen ist. Der Kennzeichenträger verfügt über zwei kleine Schmutzabweiser oberhalb der Blinker.

Die Verarbeitung überzeugt der Triumph, die Auswahl der Zulieferer ebenso. Die Bremsen steuert Nissin bei, die USD-Gabel kommt von Showa und bei den Reifen ist Michelin mit dem Road 5 die erste Wahl. Nach wie vor wirft Triumph als Alleinstellungsmerkmal in dieser Klasse den Triple und die höchste Leistung im Segment ins Feld.

FAZIT

Der Wohlfühlfaktor auf der Tiger Sport ist top. Sie ist einfach zu bedienen, leicht zu händeln und bietet viel sinnvolles Zubehör für Alltag und Urlaub. Und bei all dem kommt auch der Fahrspass nicht zu kurz.

Text cen/mru / Bilder aum

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