Fiat Grande Panda

Vollelektrisch oder als Mild-Hybrid

Gleich mit zwei Antrieben kommt der neue Fiat Grande Panda auf den Markt: Als Vollzeit-Stromer (83 kW/113 PS) mit einer Reichweite von bis zu 320 Kilometer wie auch als Kurzzeit-Elektriker (Mild-Hybrid, 74 kW/101 PS, 5,4 l/100 km Verbrauch). Die Startpreise: CHF 24'990.- für den E-Panda und CHF 18'990.- für den Hybrid.

Fiat Grande Panda

Kompakt, geräumig, stylisch, erschwinglich, so lassen sich die Tugenden des Fiat Grande Panda kurz und bündig zusammenfassen. Dabei greift er einige Stilelemente seiner ikonischen Vorgänger auf und transferiert sie in die Gegenwart. Die Stellantis-Tochter versucht mit dem Grande Panda die Jahrzehnte währende Spitzenposition im europäischen B-Segment zurückzuerobern. Die Neuauflage misst nur 3,99 Meter, ist 1,59 Meter hoch und 1,76 Meter breit.

Es ist also ein ideales Fortbewegungsmittel im dichten Stadtverkehr und in engen Parkhäusern. Der Fronttriebler basiert wie der Citroën C3 und der Opel Frontera auf der CMP-Smart-Car-Plattform des Stellantis-Konzerns. Er wird in Kragujevac (Serbien) gebaut, wo auch ein Teil der C3-Produktion als Ergänzung zum Werk in Trnava (Slowakei) vom Band läuft.

Der Grande Panda bietet dank eines Radstands von 2,54 Meter ordentlich viel Platz für bis zu fünf Personen, wobei es im Fond deutlich beengter ist. Der Kofferraum besitzt mit 361 Liter (Elektro) beziehungsweise 412 Liter (Hybrid) eine für ein B-Segment-Fahrzeug sehr ansehnliche Grösse. Bei umgeklappten Rücksitzen sind es sogar 1'315 bzw. 1'366 Liter.

Nachhaltiges Interieur

Das Armaturenbrett wird geprägt von einem zehn Zoll messenden Fahrer-Kombiinstrument und einem 10,25 Zoll (26 cm) grossen Infotainment-Display. Bei der Basisversion ist stattdessen eine Halterung für das Smartphone verbaut. Android AutoTM und Apple CarPlay sind ebenso mit an Bord, wie eine Induktionsschale zum kabellosen Aufladen. Auch beim Sitzkomfort und der Materialanmutung ist der Panda in der Neuzeit angekommen. Dazu hat Fiat grosses Gewicht auf Nachhaltigkeit gelegt. So wurden bei der Herstellung von Interieur-Komponenten zahlreiche recycelte Materialen und Bambusfasertextil verwendet. Unter anderem sind Werkstoffe aus rund 140 Getränkekartons verarbeitet.

Das Heck fällt steil ab und die Ladekante ist recht hoch.
Das Heck fällt steil ab und die Ladekante ist recht hoch.

Standesgemässe Reichweite

Da der Grande Panda in allererster Linie ein Fortbewegungsmittel für Kurz- und Mittelstrecken ist, steht der Elektroantrieb im Fokus. Die 44 kWh (43,8 kWh netto) grosse Lithium-Eisenphosphat-Batterie soll im WLTP-Zyklus eine Reichweite von bis zu 320 Kilometer generieren. Bei tiefen Temperaturen oder auf der Autobahn dürften es allerdings eher 250 Kilometer sein. Von Zürich nach Bern und wieder zurück sollte die Batteriekapazität aber auch im Winter ohne Ladestopp ausreichen.

Der 83 kW (113 PS) starke Elektromotor schafft zwar «nur» maximal 132 km/h, erweist sich jedoch beim Ampelstart und bei Überholmanövern als antrittsstark – auch dank seines tiefen Gewichts von rund 1,5 Tonnen. Der niedrige Schwerpunkt und die direkte Lenkung machen ihn zudem zum Kurvenkönig. An der Ladesäule kann der knufflige Kleinwagen mit bis zu 100 kW aufgeladen werden. Von 20 auf 80 Prozent soll der Vorgang nach gut 27 Minuten abgeschlossen sein. Mit Wechselstrom (bis 11 kW) dauert dieser Ladezyklus rund 2:50 Stunden.

Der Elektro-Panda macht dank der direkten Lenkung auch auf kurvenreichen Passstrassen eine gute Figur.
Der Elektro-Panda macht dank der direkten Lenkung auch auf kurvenreichen Passstrassen eine gute Figur.
Mit der Studie Grande Panda 4×4 zeigt Fiat bereits einen ersten Ausblick auf eine Allrad-Version der Baureihe. Im Gegensatz zu den bisherigen Panda-4×4-Modellen handelt es sich jedoch um eine Variante, bei der die Hinterräder rein elektrisch angetrieben werden, die Vorderräder hingegen konventionell durch einen Verbrennungsmotor.
Mit der Studie Grande Panda 4×4 zeigt Fiat bereits einen ersten Ausblick auf eine Allrad-Version der Baureihe. Im Gegensatz zu den bisherigen Panda-4×4-Modellen handelt es sich jedoch um eine Variante, bei der die Hinterräder rein elektrisch angetrieben werden, die Vorderräder hingegen konventionell durch einen Verbrennungsmotor.

Mild-Hybrid als Alternative

Weil aber noch längst nicht alle Interessenten auf einen rein elektrischen Antrieb setzen wollen, bietet Fiat den Panda auch mit einem 74 kW (101 PS) starken 1,2-Liter-Turbobenziner an, der nach dem «Miller-Zyklus» arbeitet. Die spezielle Steuerung der Einlassventile, die früher schliessen als bei herkömmlichen Motoren, senkt den Verbrauch auf durchschnittlich 5,4 l/100 km und reduziert damit auch die CO 2 -Emissionen.

Im Stadtverkehr wirkt das Mild-Hybrid-System, dessen Elektromotor von einem 48-Volt-Akku gespiesen wird und zusätzliche 21 kW (29 PS) beisteuert. Dieser «Boost» erhöht die Durchzugskraft bei niedrigen Drehzahlen und beim Beschleunigen. Die Batterie wird dabei ausschliesslich durch Rekuperation (Energierückgewinnung) beim Verzögern und Bremsen geladen. Gekoppelt ist der Antrieb an ein 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe.

Unser Fazit

Der neue Fiat Grande Panda ist definitiv keine Mogelpackung. Aussen kompakt, ist er sowohl bei den Platzverhältnissen als auch beim Antrieb «grande». Weil er doch primär ein Auto für den Stadtverkehr ist, würden wir die vollelektrische Version wählen. Damit ist man zudem sportlicher unterwegs. Das Topmodell «La Prima» ist umfangreich ausgestattet und liegt preislich mit CHF 28'490.- immer noch im erschwinglichen Bereich.

Text und Bilder Markus Rutishauser

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