Seit unserer Teilnahme an der Baja Poland hat sich für uns enorm viel getan. Der Einsatz war nicht nur sportlich anspruchsvoll, sondern vor allem ein wertvolles Lernfeld. Wir sahen sofort, wo unser Lada Niva Prototipo T3 noch Schwächen hatte und genau das war unser Vorteil.
Zusammen mit unserem Team analysierten wir jedes Detail, überarbeiteten Bauteile, optimierten Systeme und stimmten das anspruchsvolle Öhlins-Fahrwerk neu ab. Parallel dazu führten wir in der Schweiz gemeinsam mit Motorspezialisten die letzten Motorabstimmungen durch und richteten das Cockpit so ein, dass alles in stressigen Momenten griffbereit ist.
Eine der schwierigsten Phasen traf uns völlig unerwartet: Kurz nach der offiziellen Teilnehmerbestätigung verunfallte unser Mechaniker Maciej Klocyk. Aus gesundheitlichen Gründen musste er absagen – ein Schock, denn die Anmeldefrist war bereits vorbei. Für uns stand plötzlich das gesamte Projekt auf der Kippe. Doch dank unseres Netzwerks, viel Unterstützung und einer grossen Portion Glück fanden wir in kürzester Zeit einen Ersatz: Daniel Lörtscher, ein junger, motivierter Rennsportmechaniker mit eigener Rallyeerfahrung. Seine Zusage bedeutete für uns die Rettung – und neuen Auftrieb.
Die logistische Vorbereitung forderte uns ebenfalls stark: Ersatzteile, Werkzeuge, medizinisches Material und Verpflegung mussten in sechs Kisten passen. Was einfach klingt, wurde zu einer strategischen Herausforderung. Jede Entscheidung musste sitzen – Gewicht, Nutzen, Wahrscheinlichkeit eines Defekts. Genau solche Überlegungen entscheiden bei einer Rallye darüber, ob man weiterfahren kann oder stehen bleibt.
Ein besonderer Moment unserer Vorbereitung war die Fahrzeugpräsentation am 21. November 2025 im Showroom von Emil Frey Classic in Zürich. Vor rund 60 Gästen durften wir unseren Lada Niva T3 erstmals öffentlich vorstellen. Die Lancierung der neuen „Paris Dakar“-Edition von Maurice de Mauriac und der Besuch von Wolf-Hendrik Unger, der vor 40 Jahren mit dem Porsche 959 an der Paris-Dakar den sechsten Rang erreichte, gaben dem Abend eine fast historische Bedeutung. Seine Worte und seine Präsenz haben uns tief beeindruckt.
Nun steht der nächste Meilenstein an: Ende November schicken wir das Fahrzeug, unsere sechs Kisten und die Ersatzräder nach Barcelona, von wo aus alles nach Yanbu verschifft wird. Wir selbst reisen am 29. Dezember nach, bevor am 3. Januar 2026 der offizielle Startschuss fällt.
Was uns jetzt begleitet, ist eine Mischung aus Vorfreude, Respekt, Dankbarkeit und Entschlossenheit. Wir haben Rückschläge gemeistert, Fortschritte erzielt und den wahren Spirit der Dakar verinnerlicht: nicht aufgeben – weitermachen – ankommen.
Oder wie wir es uns immer wieder sagen:
„Man muss nicht der Schnellste sein, aber man muss die
Ziellinie erreichen.“
Herzliche Grüsse
Sladjan Miljic und Marcel Adelmann