Freiheit auf 2 Rädern

Motorroller fahren

Der Motorroller ist mehr als nur ein Transportmittel. Er verkörpert lebhaft die Bilder der letzten Italienreise, in welchen rassige Schönheiten im Minikleid durch die engen Gassen fahren und auch der alte Laurenzo seinen Fischfang vom Meer mit der Piaggio nach Hause bringt. Mit Rollerfahren verbinden die meisten Lenker ein bestimmtes Lebensgefühl: Savoir vivre, Sommer, Freiheit.
Natürlich sind Scooter mit Blick auf den allerorts dichten Stadtverkehr und Mangel an Parkiermöglichkeiten eine günstige Alternative zum Auto in der City geworden.

Verschiedene Roller für verschiedene Ziele

Das Angebot an Scootern ist extrem vielfältig. Traditionelle Hersteller aus Italien und Japan bringen modifizierte Klassiker in die Märkte und begegnen dem modernen Zeitgeist mit immer wieder neuen Modellen. Auch die Platzhirsche aus dem Motorrad-Geschäft weiten ihr Geschäftsfeld strategisch auf Roller aus. Am bekanntesten sind die Cityroller oder Allroundroller mit Rädern von 12 Zoll Durchmesser. Sie sind für kurze Strecken in der Stadt konzipiert. Sogenannte Race und Fitness Roller sind für den sportlichen Gebrauch entwickelt. Ebenso die Cross Country und Downhill Roller, welche erst jenseits der Strassen richtig Spass bringen. Downhill Roller sind besonders stabil konstruiert und mit Bauteilen aus extrem robusten Material ausgestattet. Die Motorroller werden ausserdem in Klein- und Großroller, Mini- und Maxiroller unterteilt entsprechend ihrer Dimensionierung oder gemäss der Grösse des Hubraums.

Vor einem Kauf ist zu entscheiden, wo gefahren werden soll: on the road im Strassenverkehr oder offroad als sportliche Aktivität. Ist diese Entscheidung gefällt, ist zu prüfen, ob für den gewählten Scooter ein Führungsnachweis zu erbringen ist und ob Sie die geforderten Altersvoraussetzungen erfüllen. Die beliebtesten Marken in der Schweiz sind Vespa, Honda und Yamaha.

Anforderungen

Folgende Anforderung gelten für das Fahren mit einem Motorroller.



Kategorie A1Kategorie A beschränktKategorie A
BeschreibungMotorräder mit einem Hubraum von nicht mehr als 125 cm3 und einer Motorleistung von höchstens 11 kWMotorräder mit einer Motorleistung von nicht mehr als 35 kW und einem Verhältnis von Motorleistung und Leergewicht von nicht mehr als 0,20 kW/kg.Motorräder mit einer Motorleistung von mehr als 35 kW und einem Verhältnis von Motorleistung und Leergewicht von mehr als 0,20 kW/kg.
Zusätzliche BerechtigungenKategorien F, G, MKategorien A1, B1, F, G, MKategorien A1, B1, F, G, M
Mindestalter16/18 Jahre Motorräder mit einem Hubraum bis 50 cm3 bei Fremdzündungsmotoren oder einer Nenn- bzw. Dauerleistung bis 4 kW bei anderen Motoren: 16 Jahre Übrige Motorräder der Unterkategorie A1 mit einem Hubraum von nicht mehr als 125 cm3 und einer Motorleistung von höchstens 11 kW: 18 Jahre18 Jahre (Stufeneinstieg)25 Jahre (Direkteinstieg) oder 2 Jahre Fahrpraxis Kat. A beschränkt
Erforderliche Kategorienkeinekeinekeine
Anforderungen AblaufNothelferkurs, ausgenommen Inh. Kat. B oder Unterkategorie B1 Basistheorieprüfung, ausgenommen Inh. Kat. B oder Unterkategorie B1 Verkehrskunde, ausgenommen Inh. Kat. B oder Unterkategorie B1 Praktische Grundschulung: 8 Stunden Gültigkeit Lernfahrausweis: 4 Monate, 12 Monate nach absolvierter GrundschulungNothelferkurs, ausgenommen Inh. Kat. B oder Unterkategorie B1, A1 Basistheorieprüfung, ausgenommen Inh. Kat. B oder Unterkategorie B1, A1 Verkehrskunde, ausgenommen Inh. Kat. B oder Unterkategorie B1, A1 Praktische Grundschulung: 6 Stunden für Inhaber Kat. A1, ansonsten 12 Stunden Bewerber um den Führerausweis der Kategorie A dürfen die praktische Grundschulung nicht mit Fahrzeugen der Unterkategorie A1 absolvieren. Gültigkeit Lernfahrausweis: 4 Monate, 12 Monate nach absolvierter GrundschulungNothelferkurs, ausgenommen Inh. Kat. B oder Unterkategorie B1, A1 Basistheorieprüfung, ausgenommen Inh. Kat. B oder Unterkategorie B1, A1 Zusatztheorieprüfung: keine Verkehrskunde, ausgenommen Inh. Kat. B oder Unterkategorie B1, A1 Praktische Grundschulung: 6 Stunden für Inhaber Kat. A1, ansonsten 12 Stunden Bewerber um den Führerausweis der Kategorie A dürfen die praktische Grundschulung nicht mit Fahrzeugen der Unterkategorie A1 absolvieren. Gültigkeit Lernfahrausweis: 4 Monate, 12 Monate nach absolvierter Grundschulung
Lernfahrtenkeine Begleitperson erforderlichkeine Begleitperson erforderlichkeine Begleitperson erforderlich

Fahren auf dem Motorroller

Der Wechsel von vier auf zwei Räder hat zur Konsequenz, dass die vom Autofahren bekannte Einschätzung von Gefahren angepasst werden muss. Der Zustand der Fahrbahn wirkt unmittelbarer auf den Roller ein als auf ein Auto. Nasse Fahrbahnen, Wechsel der Fahrbahnbeläge, eingelassene Schienen, Splitt und Schlaglöcher fordern Rollerfahrern hohe Aufmerksamkeit und schnelles Reaktionsvermögen ab, um Stürze zu vermeiden. Die Fahrweise muss den Witterungs- und Strassenverhältnissen entsprechen. 

Besonders Schlaglöcher und Schienen stellen ein besonders hohes Sturzrisiko dar.

Erhöhte Rutschgefahr entsteht durch

  • Ölspuren
  • Laub
  • Bitumen
  • Kies/Schotter/Streusand/Rollsplitt
  • Metall im Boden, z.B. an Brückenauffahrten, Schienen, Kanaldeckeln
  • Fahrbahnmarkierungen

Je länger die Fahrpraxis, desto intuitiver werden Sie die Indikatoren einschätzen können.

Schutzkleidung auf dem Motorroller

Helm tragen ist Pflicht. Im Cityverkehr sind Jethelme sehr beliebt. Schnelles Auf- und Absetzen bringt Punkte. Inpunkto Sicherheit macht der Jethelm allerdings Abstriche: Die Kinnpartie ist bei einem Sturz nicht geschützt, ebenso das Gesicht, wenn kein Visier vorhanden ist. Bei geringen Geschwindigkeiten innerhalb der Stadt kann man den Jethelm dennoch tragen. Mehr Sicherheit bietet Integralhelme und Klapphelme. Bei Fahrten über Land und off –the –road schützen diese den Kopf- und Nackenbereich vor Verletzungen. 

Grundsätzlich gilt: Je höher die Geschwindigkeit, desto mehr Sicherheit sollte die Kleidung bieten. Wir empfehlen feste Schuhe statt Highheels oder Flip Flops, Hosen statt Röcke, Rucksack statt Handtasche. Helle Kleider sorgen für bessere Sichbarkeit.

Kurven fahren

Am Kurvenfahren wird der Wechsel vom Auto auf Motorroller besonders gravierend spürbar. Vorausschauendes Fahren bringt Punkte. Die Blickführung bestimmt die Qualität des Kurvenfahrens. 

Um eine Rechtskurve zu erzeugen, muss der Lenker auf der rechten Seite leicht nach vorn gedrückt werden und nach rechts in die Schräglage gegangen werden. Für die Linkskurve gilt das Gegenteil: den Lenker links nach vorn drücken und den Roller nach links in die Schräglage bringen. 

Wir empfehlen, das Rollerfahren zuerst auf verkehrsberuhigtem Gelände zu proben, sofern keine Fahrausbildung per Gesetz erforderlich ist (Kategorie A1).


Autor: Janine Weise

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