Autos sind sicherer geworden. Lebensretter Nummer 1 ist und bleibt dabei aber der gute alte Dreipunktgurt. Nach Ansicht von Experten kommt ihm der wichtigste Beitrag zur Verminderung der Zahl der Verkehrstoten zu. Das machen auch Crash-Tests deutlich.
Bei einem Verkehrsunfall ohne Gurt verändert sich das Verletzungsbild für die Autoinsassen dramatisch, es läuft ein erschreckendes Szenario ab: Die Airbags allein können die vorderen Insassen nicht zurückhalten, ihre Knie und Oberschenkel prallen gegen Armaturenbrett und Lenksäule, beide Insassen durchschlagen den Airbag mit Brust und Kopf. Dabei wird laut Experten sogar das Lenkrad verformt. Es kommt demnach auch zu Kollisionen mit Frontscheibe und Dachhimmel.
Nach dem Anprall des Fahrzeugs schleudern die Insassen unkontrolliert zurück und stossen mit den Köpfen aneinander. «Fast wie zusammengefaltet» steckten die Beine des Fahrer-Dummies nach dem Crash im Fussraum, die Knie verbogen das Armaturenbrett, die Füsse klemmten abgeknickt unter den Pedalen, berichten Experten von ihren Tests. Vor allem für den Fahrer bestehe das Risiko lebensgefährlicher Verletzungen an Brust und Kopf, sagen sie. Selbst wenn ein Mensch einen solchen Unfall überleben sollte, wäre eine langwierige bis dauerhafte Schädigung der unteren Extremitäten bis hin zur Hüfte für beide Insassen eine sehr wahrscheinliche Unfallfolge.
Text und Bild: mid/adac