Ratgeber Ferien

Entspannte und sichere Fahrt in die Ferien

Nicht mehr allzu lange und der Sommerferien steht an. Beliebtestes Reisemittel ist und bleibt das eigene Auto. Die ACS Experten raten dazu, etwa zwei Wochen vor der Fahrt in die Ferien das Fahrzeug noch einmal gründlich durchzuchecken, um möglichst sicher ans Ziel zu kommen und unnötigen Stress zu vermeiden.

Dabei sollten vor der grossen Reise insbesondere Komponenten wie Bremsen, Reifen, Kühlwasser- und Ölstand überprüft werden. Bei den Reifen gilt eine gesetzlich vorgeschriebene Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimeter. Der ACS empfiehlt jedoch mindestens vier Millimeter, das reduziert das Aquaplaning-Risiko bei starken Regenfällen. Auch der Reifendruck sollte den Herstellervorgaben entsprechen und gegebenenfalls wegen des zugeladenen Urlaubgepäcks erhöht werden.

Flüssigkeitsstände lassen sich leicht selbst kontrollieren. Ist der Ölwechsel fällig oder überfällig? Altes Öl verliert mit der Zeit an Schmierfähigkeit. Das kann bei hoher Belastung des Triebwerks wie etwa beim Überqueren von Alpenpässen zu Motorschäden führen. Ein etwas geübteres Auge ist notwendig, um den Zustand von Bremsbelägen oder Bremsscheiben zu beurteilen. Ein kurzer Werkstattbesuch kann helfen. Auch einige Autohersteller bieten immer wieder entsprechende Urlaubschecks an.

Alle Scheinwerfer, Rückleuchten, Blinker und Bremslichter sollten auf ihre Funktionstüchtigkeit kontrolliert werden. Vielfach lassen sich etwa Xenon- oder LED-Leuchten nicht mehr selbst auswechseln. Hier hilft ebenfalls nur ein Werkstattbesuch. Für den Notfall gehören Warnwesten, Warndreieck sowie ein Erste-Hilfe-Set an Bord. Eine Warnweste ist vorgeschrieben, sie sollte griffbereit platziert sein. Der ACS empfiehlt mehrere Warnwesten, damit alle Fahrzeuginsassen nach einem Verlassen des Wagens gut erkennbar sind. Beim Verbandskasten empfiehlt sich eine kurze Prüfung hinsichtlich Vollständigkeit und Haltbarkeitsdatum. Zusätzlich sinnvoll ist eine griffbereite Taschenlampe.

Sicheres Beladen

Ein sicher beladenes Auto ist die Grundlage für eine entspannte und vor allem unfallfreie Urlaubsfahrt. Schweres Gepäck gehört in den Kofferraum, möglichst weit unten und direkt an der Rücksitzlehne. So kann es beim plötzlichen Bremsen nicht nach vorn rutschen. Leichtere Taschen kommen obendrauf. Kombis und SUV sollten so beladen werden, dass die Sicht nach hinten nicht beeinträchtigt wird und das Gepäck gegebenenfalls mit einem Trennnetz oder -gitter gesichert werden. Lose Gegenstände sollten grundsätzlich im Innenraum vermieden werden, da sie bei einem Aufprall zum gefährlichen Geschoss werden können. Zudem ist darauf zu achten, dass das Auto nicht überladen ist.

Kurz vor der Abfahrt empfiehlt es sich, noch einmal alles durchzugehen: Ist der Proviant gut erreichbar? Sind die Kinderspielzeuge eingepackt? Sind alle Türen und Klappen richtig geschlossen, ist die Ladung gesichert und die Sicht frei? Ein kleiner Check aller notwendigen Papiere trägt ebenfalls zu einem entspannten Start in die Ferien bei.

Ausreichend Schlaf und Pausen einlegen

Wer sich am Steuer wohlfühlt, fährt gelassener und komfortabler: Sind Sitzposition und Rückspiegel optimal eingestellt? Der Rücken des Fahrers sollte stets festen Kontakt zur Sitzlehne haben. Wenn die Knie leicht angewinkelt und etwas tiefer als die Hüfte positioniert sind, fördert das die Durchblutung. Gegen unangenehmes Kribbeln bei langer Fahrt hilft ebenso regelmässiges Ausschütteln in Pausen sowie ein An- und Entspannen der Beinmuskulatur.

Wer in heissen Gegenden unterwegs ist, sollte die Klimaanlage dennoch nicht zu kühl einstellen, warnt die Gesellschaft für Technische Überwachung. Der Unterschied zwischen Innentemperatur im Wagen und Aussentemperatur sollte sechs Grad Celsius nicht überschreiten. Zu starke Kühlung kann Kreislaufprobleme verursachen. Mobile Sonnenblenden für die hinteren Seitenscheiben lassen die Temperatur im Wageninneren per Lichtabschirmung sinken und schützen zudem die Passagiere auf den Rücksitzen vor direkter Sonneneinstrahlung. Eine simple Lösung für ein angenehmes Klima liegt auf der Hand: Am besten in den frühen Morgenstunden oder am Abend reisen. In der Mittagshitze kann eine ausgedehnte Pause zur Entspannung beitragen.

Ausreichend Schlaf und wenig Stress am letzten Tag vor der Abreise tragen ebenfalls zu einer entspannten Fahrt und besserer Konzentration sowie entsprechender Reaktionszeit bei. Die GTÜ rät daher zu frühzeitigem Kofferpacken, damit ausreichend Zeit bleibt für die Erholung vor Reisebeginn. Um Übermüdung zu vermeiden, sind unterwegs regelmässige Pausen – idealerweise alle zwei Stunden – einzuplanen. Der Fitness förderlich sind dabei kurze Übungen wie Dehnen, Armkreisen oder Kniebeugen. Ein paar Mal tiefes Durchatmen erfrischt. Leichte, bekömmliche Mahlzeiten und ausreichend Flüssigkeitszufuhr – insbesondere viel Wasser – helfen dabei, körperlich und geistig fit zu bleiben und beispielsweise den gefährlichen Sekundenschlaf zu vermeiden. Laut Statistischem Bundesamt passieren jährlich in Deutschland 2000 Unfälle aufgrund von Sekundenschlaf. Die tatsächliche Zahl ist vermutlich deutlich höher, da Müdigkeit als Unfallursache oftmals nicht eindeutig erfasst wird.

Ein Fahrerwechsel ist bei längeren Etappen ebenfalls empfehlenswert. Er sollte gleich mit einer kurzen Erholungsphase kombiniert werden. Bei der Streckenauswahl kann auch auf Vorlieben eingegangen werden. Manche fahren gern auf der Autobahn, andere lieber über Alpenpässe.

Und wenn die Rückfahrt ansteht, gilt alles wieder noch einmal.

Text Markus Rutishauser/aum / Bilder Werk

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