Wenn es um den Verbrauch geht ist der Mensch hinter dem Steuer einer der wichtigsten Faktoren.
Wer vor einer typischen Route – sinnvollerweise ein Mix aus Stadt, Kantonsstrasse und Autobahn – die Verbrauchsanzeige des Bordcomputers auf Null setzt, kann nach jeder Fahrt leicht feststellen, ob eine bewusste Änderung der Fahrweise sich tatsächlich auf den Verbrauch auswirkt.
Bei Autos mit Schaltgetriebe lohnt frühes Hochschalten. Experten raten zum bereits ab etwa 2000 U/min., beim Diesel dürfen es je nach Modell auch um die 1500 U/min. sein. Sprit spart zudem vorausschauendes Fahren. Naht eine rote Ampel oder ein Ortsschild, sollte früh vom Gas gegangen und möglichst wenig gebremst werden. So bleibt die Motorbremse erhalten, und die heute übliche Schubabschaltung des Motors senkt den Verbrauch gegen Null. Bei vielen Fahrzeugen mit Wandlerautomatik oder Doppelkupplungsgetrieben sowie bei den meisten Elektroautos lässt sich der Fahrmodus «Eco» wählen.
Stopp-Start-Automatiken machen es vor: Wenn der Motor nicht läuft, wird auch kein Kraftstoff verbraucht. Beträgt die erwartete Standzeit mehr als 20 Sekunden und hat der Wagen keine Abschaltautomatik, sollte der Motor von Hand ausgeschaltet werden. Elektroautos haben hier einen Vorteil: Sie benötigen (bis auf die Nebenverbraucher) keinen Strom, wenn sie anhalten.
Nebenverbraucher wie Klimaanlage, Gebläse, Sitzheizung, Heckscheiben- und Aussenspiegelheizung können den Verbrauch nach oben treiben. Auch hier schlummert Sparpotential, etwa bei der Klimaanlage: Ein von der Sonne aufgeheiztes Auto lässt sich bereits im Stand durch geöffnete Türen und während der Fahrt zunächst durch abgesenkte Fenster ein wenig abkühlen, bevor die Klimaanlage diesen Job übernimmt. Wer für kurze Zeit die Umluftschaltung wählt, kühlt ausserdem die Luft im Auto schneller ab. Zumindest bei niedrigeren Geschwindigkeiten bis etwa 100 km/h beeinflussen geöffnete Seitenfenster den Luftwiderstand und damit den Spritverbrauch nicht negativ. Sinnvoll ist es, die Klimaautomatik an Sommertagen nicht zu kühl einzustellen. Im Winter können die Heck- und die Frontscheibenheizung abgestellt werden, sobald die Scheiben eisfrei und nicht mehr beschlagen sind.
Und da ein Auto desto weniger verbraucht, je leichter es ist, kann auch ein Blick in den Kofferraum nicht schaden. Wird unnötiger Ballast mitgeschleppt? Das gilt auch für Dachträger, die nicht nur zusätzliches Gewicht mitbringen, sondern vor allem auch den Luftwiderstand deutlich erhöhen. Einfluss auf den Verbrauch haben auch die Reifen. Der Luftdruck sollte daher regelmässig kontrolliert werden. Sprit spart ebenfalls, wer die Winterpneus zur richtigen Zeit gegen die leichter abrollenden Sommerreifen tauscht.
Und die einfachste Sache: Wer nicht fährt, der verbraucht auch keinen Kraftstoff oder Strom. Also: Kann der Weg zur Bäckerei oder Post nicht vielleicht auch zu Fuss oder mit dem Velo zurückgelegt werden? Denn gerade auf Kurzstrecken verbrauchen Autos besonders viel Energie.
Auch für Elektroautos gelten die meisten Tipps wie die vorausschauende Fahrweise, der Verzicht auf unnötiges Beschleunigen und möglichst wenige eingeschaltete elektrische Verbraucher sowie der richtige Reifendruck. Einen Vorteil hat das Elektroauto aber: Beim Bremsen oder Bergabfahren wird durch Energie zurückgewonnen. Die Stärke der Rekuperation kann bei den meisten Modellen eingestellt werden.
Text und Bild aum