Routinier – Fahren mit Weitblick

Ziel des Projekts: mehr Eigenverantwortung von Routiniers im Strassenverkehr

Der Automobil Club der Schweiz (ACS) befasst sich seit 2011 mit der Steigerung der Eigenverantwortung und mit der sichereren Teilnahme am Strassenverkehr von routinierten Autofahrerinnen und Autofahrern. Daraus entstand das Projekt «Routinier – Fahren mit Weitblick».

Der Fokus des Präventionsprogramms liegt in der Sensibilisierung von routinierten Autofahrenden für Risiken und Gefahren im Strassenverkehr.

Das Programm…

  • gibt ein klares Signal zum aufmerksamen und vorausschauenden Autofahren;
  • macht auf mögliche Ursachen für risikoreiches Verhalten aufmerksam;
  • zeigt auf, wie man den Ursachen entgegenwirkt und so Risiken minimiert;
  • appelliert an die Eigenverantwortung; dies leistet einen grossen Beitrag zur eigenen Sicherheit und zu derjenigen von anderen Verkehrsteilnehmenden;
  • motiviert routinierte Fahrzeuglenkende für ein vorausschauendes und sicheres Fahren;
  • spricht die emotionale und die kognitive Ebene an und erzeugt Betroffenheit.

Motivierende Erlebnisse am Messestand

«Routinier – Fahren mit Weitblick» macht mit einem interaktiven Messestand Einflüsse der kognitiven Wahrnehmung sowie von Wissen und Können für vorausschauendes und sicheres Autofahren konkret erlebbar. Durch den direkten Kontakt kann man auf die individuellen Bedürfnisse der Zielgruppe (z.B. geschlechterspezifische Unterschiede, Wissensaneignung) eingehen.

Sensibilisierung für das Erweitern der Fahrfähigkeit, um Unfälle zu vermeiden

Verkehrsunfälle verursachen viel Leid bei den Betroffenen und ihrem Umfeld. Nicht nur Getötete sind tragisch, auch Schwerverletzte sind ökonomisch und emotional schwierig und belastend für die Gesellschaft. Diese Fälle zu verhindern, ist ein wichtiges Ziel von «Routinier – Fahren mit Weitblick». Die Altersgruppe der 40- bis 64-jährigen Fahrzeuglenkenden weist die geringste Anzahl schwerer Personenschäden pro 100 Millionen Personenkilometer bei PW-Insassen auf. Sie verfügt also über Fähigkeiten, im Hinblick auf die Menge der geleisteten Fahrkilometer relativ sicher unterwegs zu sein. Doch es gibt auch die Problematik der vielseitigen Mobilitätsformen: Viele steigen erst ab 50 aufs Motorrad oder gehen nach der Pensionierung mit dem Camper auf grosse Reisen.

Motorräder als grösstes Risiko für schwere Unfälle

2016 wurden laut der Unfallstatistik des ASTRA 57 Personen im Alter zwischen 40 und 59 Jahren getötet und 732 schwer verletzt. Bei den schweren Personenschäden nach Alter und Verkehrsteilnahme (Quelle: SINUS-Report, 2016, bfu) liegt das höchste Risiko für einen schweren Unfall bei dieser Zielgruppe bei den Lenkerinnen und Lenkern von Motorrädern.

Erworbene Fähigkeiten erhalten ist das Ziel

Die Unfallzahlen zeigen eine gewisse erhöhte Sicherheit bei den 40- bis 60-Jährigen, solange sie mit dem Auto unterwegs sind. Sie verfügen über die Fähigkeiten für ein vorausschauendes, angepasstes Fahren. Dass dies nicht immer so bleibt, wird oft verdrängt. Deshalb ist es wichtig, diese routinierten Autofahrerinnen und Autofahrer frühzeitig und mit Wertschätzung für das Pflegen und Erweitern ihrer Fähigkeiten im Strassenverkehr zu motivieren und zu sensibilisieren. Damit sie ihre Eigenverantwortung im Strassenverkehr auch im Alter möglichst lange wahrnehmen können.

Die Babyboomer kommen

Insbesondere die Babyboomer-Jahrgänge läuten den Wandel zu mehr Seniorinnen und Senioren im Strassenverkehr ein. Die Generation 40 plus spielt dabei eine bedeutende Rolle. Sie verfügt einerseits über eine erhebliche Fahrkompetenz, welche es zu erhalten gilt. Gleichzeitig sind sie diejenigen, die heute Eltern im Rentenalter haben und die deren wichtigstes soziales Umfeld sind. Sie übernehmen eine wichtige Funktion der Beeinflusser. Testen diese ihr Wissen und Können bei «Routinier», so werden sie für ihre Familie zu Vorbildern und sensibilisieren damit auch Menschen, die «Routinier – Fahren mit Weitblick» nicht erreicht. Die Jüngeren sind aber auch die Seniorinnen und Senioren von morgen. Sie frühzeitig für Sicherheit im Strassenverkehr zu sensibilisieren, ist deshalb längerfristig von besonderem Wert.

Die Live-Events von «Routinier – Fahren mit Weitblick» finden an regionalen Messen und an Gewerbeausstellungen statt. Über Daten und Orte informiert www.routinier.ch > Events oder das Infotelefon 031 328 31 33.

Bilder: Automobil Club der Schweiz (ACS)
Autor:  Anita Brechtbühl

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