08.08.2025
ACS Zürich warnt vor Behinderung des Stadtzugangs
Ab dem kommenden Montag wird der Verkehr auf der Bellerivestrasse – einer der wichtigsten Zubringerachsen in die Stadt Zürich – für rund 14 Monate nur noch mit halbierter Kapazität geführt. Zwei von vier Fahrspuren werden wegen umfassender Sanierungsarbeiten gesperrt. Die Verkehrsführung ist während dieser Zeit stark eingeschränkt. Das wird den motorisierten Individualverkehr spürbar behindern.
Die ACS Sektion Zürich anerkennt, dass die Bauarbeiten notwendig sind: Weitere Schäden an den Wasser- und Abwasserleitungen müssen dringend verhindert werden, um die Versorgung Zürichs langfristig zu sichern.
Besorgniserregend ist jedoch, dass die Stadt Zürich nach Abschluss der Bauarbeiten einen Verkehrsversuch mit dauerhaft reduzierter Fahrbahnbreite plant. Dabei soll eine Spur vollständig für den motorisierten Individualverkehr entfallen.
Politisches Manöver auf dem Buckel der Pendlerinnen und Pendler
«Die
Bellerivestrasse ist eine viel befahrene Hauptachse. Dass die Stadt Zürich nach
einer langen Bauzeit weiter einschränken will, ist für uns unverständlich»,
sagt Ruth Enzler, Präsidentin des ACS Zürich.
«Es braucht ganz klar eine Rückkehr zur vollen Leistungsfähigkeit – alles
andere wäre ein ideologisches Manöver auf dem Buckel der Pendlerinnen und
Pendler.»
Zum Hintergrund: Die Stadt Zürich plant seit 2023 einen Verkehrsversuch mit reduzierter Fahrbahnbreite. Die Kantonspolizei lehnte das Gesuch ab, weil sie erhebliche Einschränkungen für den Verkehr befürchtet. Gegen diesen Entscheid hat die Stadt Rekurs eingelegt. Der ACS erwartet nun von der kantonalen Sicherheitsdirektion, dass sie den Rekurs zurückweist und das bewährte Verkehrsregime auf dieser wirtschaftlich zentralen Zufahrtsachse bestätigt.
Auch auf der Seestrasse zwischen Zürich und Erlenbach hat der Kanton kürzlich überraschend Tempo 50 eingeführt – ohne vorgängige Information der betroffenen Gemeinden und Verkehrsteilnehmenden. Der Fall zeigt exemplarisch, wie zunehmend einschränkende Massnahmen auf wichtigen Verkehrsachsen eingeführt werden – häufig ohne transparente Kommunikation und ohne Einbindung der Öffentlichkeit.
Mobilitätsinitiative rückt ins Zentrum
Diese Debatten fallen in eine Phase wachsender Unzufriedenheit über
Verkehrseinschränkungen auf Hauptachsen. Im November stimmt die Zürcher
Stimmbevölkerung über die Mobilitätsinitiative ab. Diese verlangt, dass auf
hoch frequentierten Hauptstrassen innerorts grundsätzlich Tempo 50 gilt und
Tempo 30 nur in klar begründeten Ausnahmefällen eingeführt werden darf.
«Die Bellerivestrasse zeigt beispielhaft, warum diese Abstimmung so wichtig ist», sagt Ruth Enzler. «Die Bevölkerung soll mitentscheiden, ob der Verkehrsfluss auf Hauptachsen erhalten bleiben muss – der Fall Bellerivestrasse ist ein Weckruf.»
Der ACS Zürich setzt sich dafür ein, dass Hauptverkehrsachsen wie die Bellerivestrasse nicht schleichend zurückgebaut werden. Sie müssen ihre Rolle für die regionale Mobilität langfristig behalten – zugunsten von Pendlerinnen und Pendlern, Gewerbe, Notfalldiensten und allen, die auf verlässliche Erreichbarkeit angewiesen sind.
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