Am 31. Mai zeigte die AMAG am Hauptsitz in Cham das weltweit einzige Showcar des zukünftigen Audi A6 e-tron. Er kommt Mitte 2024 auf der neuen Oberklasse-Elektro-Plattform PPE als Sportback und Avant auf den Markt.
Die batteriebetriebenen Fahrzeuge sind auf der Überholspur. Innerhalb von zwei Jahren hat sich ihr Anteil auf 16 Prozent verdoppelt. Anlässlich der Enthüllung des A6 e-tron Showcars am AMAG-Firmensitz in Cham durfte Dieter Jermann, seit vier Jahren Schweizer Audi-Markenchef, von positiven Zahlen berichten. So konnte Audi in den ersten fünf Monaten 2022 sein Vorjahresniveau in der Schweiz trotz eines deutlich rückläufigen Marktes (-11,7 %) halten und stiess so mit einem neuen Rekordanteil von 8,2 % auf Platz zwei bei den Premium-Anbietern vor.
Audi hat zusammen mit seiner Konzernschwester Porsche die neue PPE-Architektur (Premium Platform Electric) entwickelt, die für vollelektrische Fahrzeuge im B- und C-Segement modelliert ist. Mit dem thermischen A6 hat das BEV-Modell nurmehr die Typenbezeichnung gemein. Ab Ende 2022 werden die ersten Serienfahrzeuge mit der skalierbaren PPE-Technik im C- und später dann auch im B-Segment debütieren. Dazu zählen sowohl SUV mit hohen Fahrzeugboden als auch dynamisch konzipierte Modelle mit flachem Boden wie der künftige Audi A6 e-tron. Mit dem rein batteriebetriebenen Oberklasse-Sportback und -Avant will Audi potenzielle Kunden unterhalb des e-tron GT dazugewinnen.
Den A6 e-tron Sportback könnte man durchaus auch als sportliche Limousine einordnen. Er baut auf 4,96 Meter Länge, ist 1,96 Meter breit und nur 1,44 Meter hoch. Bei den Abmessungen liegt er damit ganz nahe beim aktuellen A6 und A7. Der brutto 100 kWh grosse Akku soll in der Basisversion mit Heckantrieb eine maximale WLTP-Reichweite von 700 km ermöglichen. Audi verwendet dabei die 800-Volt-Bordnetz-Architektur, was eine Ladeperformance von bis zu 270 kW ermöglicht. Damit kann in zehn Minuten rund 300 km nachgeladen werden. Von fünf bis 80 Prozent sollen nur knapp 25 Minuten verstreichen. Ideal für einen Kaffee- oder Lunchstopp. Der A6 e-tron wird ebenfalls als Allradversion «quattro» angeboten. Es stehen 475 PS und 800 Nm Drehemoment zur Verfügung und aus dem Stand auf 100 km/h beschleunigt der A6 e-tron in unter vier Sekunden.
Beim Showcar, das aussen bis auf wenige Details bereits der Serienversion entsprechen soll, stechen der lange Radstand, die kurzen Überhänge und die grossen Räder (22 Zoll) ins Auge. Der Spoiler wurde gekonnt ins Heck integriert und das durchgehende Rücklichtband strahlt mit neuester OLED-Technik. Dazu weist der A6 e-tron sehr schmale Matrix-LED-Frontscheinwerfer auf. Die virtuellen Aussenspiegel sind optional erhältlich. Zudem wird es die beim Showcar in die B-Säule integrierte Touch-Türöffnung nicht in die Serienproduktion schaffen. Vorgesehen sind konventionelle, jedoch aerodynamisch optimierte Türgriffe.
Mit dem A6 e-tron Concept Car gibt Audi einen spannenden Ausblick auf die konsequente Weiterentwicklung der aktuellen, dynamisch-eleganten Formensprache auf Basis der neuen PPE-Architektur.
Text und Bilder Markus Rutishauser