Auch wenn die Absatzzahlen zuletzt leicht ins Stocken geraten sind, Freizeitfahrzeuge und das Camperleben stehen weiterhin hoch im Kurs.
Die Zahl campingaffiner Menschen liegt seit geraumer Zeit konstant bei fast einem Drittel aller 18 bis 80 Jahre alten Menschen. Zuwachs gab es vor allem bei jüngeren Menschen, für die das Thema Ökologie immer wichtiger wird. In den vergangenen beiden Jahren sind diese Ansprüche von 45 auf 50 Prozent gestiegen. Fast die Hälfte der Interessenten fordern allerdings mehr Angebote mit elektrischem Antrieb.
Ganz sorgenfrei ist das Camperleben unterdessen nicht. Viele weisen auf Probleme beim Abstellen der Fahrzeuge hin, die im öffentlichen Verkehrsraum zu Ärger führen können. Vor allem langfristig geparkte Wohnmobile sind oft der Stein des Anstosses. Hier sind auch Händler gefordert, Kooperationen und Lösungen anzubieten.
Das Interesse an vollelektrischen Campingvans wie dem VW ID. Buzz GTX steigt – insbesondere bei der jüngeren Generation. Er schafft dank einer 86-kWh-Batterie bis zu 474 Kilometer Reichweite und zieht Lasten von bis zu 1'000 Kilogramm.
Vorbehalte gegen das Caravaning gibt es aber auch aufgrund der zunehmenden Unwetterereignisse. Gerade in beliebten Ferienzielen wie Frankreich oder Spanien stellen Flächenbrände eine zunehmende Gefahr dar, anderenorts, etwa im Südtirol oder Piemont in Italien, kommt es vermehrt zu Starkregen und Hagelereignissen, die nicht selten zu regionalen Überschwemmungen führen. Vielleicht ist dies der Grund, warum sich die Reisegewohnheiten leicht verändert haben. Die Zahl der Camper, die ins südliche Europa reisen, ist gesunken. Gestiegen sind in der Beliebtheitsskala vor allem die skandinavischen Länder, allen voran Schweden und Norwegen.
Feiert in Bern seine Schweizer Premiere: der modernisierte VW Grand California. Er basiert auf der neuesten Generation des VW Crafter und ist in zwei Längen erhältlich: als Grand California 600 (6,00 m lang, Querbett) oder als Grand California 680 (6,80 m, Längsbett).
Veränderungen konnten auch bei den Kaufabsichten für Reisemobile hinsichtlich ihrer Klassifizierung festgestellt werden. Deutlich zugelegt haben Campingbusse wie der VW California, der Mercedes-Benz Marco Polo oder der Ford Nugget. Die Kastenwagen wie Fiat Ducato oder Mercedes Sprinter sind ebenfalls gefragt, wogegen die teilintegrierten Mobile rückläufig waren. Weniger beliebt sind auch Vollintegrierte. Das ohnehin schwächelnde Segment der Alkovenfahrzeuge ist auf ein Tiefstniveau geschrumpft. Einen luxuriösen Liner wollen nur noch halb so viele Camper kaufen wie vorher, gewonnen hat dagegen die bislang nicht aufgeführte Klasse der Off-Road-Expeditionsmobile.
Neue Kaufanreize
will die Branche beim Suisse Caravan Salon auf dem Berner EXPO-Gelände geben.
Zwar zeichnet sich bereits im Vorfeld eine leichte Einschränkung der
Modellvielfalt ab, da die Hersteller in wirtschaftlich schwierigen Zeiten
kostengünstiger produzieren wollen, doch zeichnen sich die angekündigten
Neuheiten durch Einfallsreichtum, neue Ideen und vor allem günstigere Preise
aus.
Text mru/aum/ Bilder Werk