Wenn die Vordersitze 14-fach elektrisch verstellbar sind und auf der Optionenliste eine Luftionisierung im Innenraum angeboten wird, dann befindet man sich in der automobilen Business-Klasse, in diesem Fall am Steuer eines Range Rover Evoque. Ganz dem Zeitgeist entsprechend bieten die Briten den Evoque nun auch als Plug-in-Hybrid an, zuvor lediglich als Mild-Hybrid.
Mit dem Evoque Plug-in-Hybrid kutschiert Range Rover die guten alten Zeiten in die Zukunft. Der P300e, wie das Aggregat heisst, fühlt sich an wie ein Sechszylinder aus früheren Zeiten. Diese Laufruhe. Diese satte Kraftentfaltung. Dabei surrt unter der Haube lediglich ein Dreizylinder-Motörchen. Richtig gelesen, drei Zylinder!
Das harmonische Zusammenspiel kommt aus einem 200 PS starken 1,5 Liter Benzinmotor und aus einem in die Hinterachse integrierten Elektromotor mit 109 PS. Der E-Antrieb nimmt seine Energie aus einem unter den Rücksitzen platzierten Lithium-Ionen-Akku mit 15 kWh Kapazität. Das Paket aus Verbrenner und Elektromotor verschafft dem britischen Allrad-SUV respektable Beschleunigungswerte: Er sprintet in 6,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Ist der Evoque rein elektrisch unterwegs, ist eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 135 km/h möglich. Bei einem Leergewicht von über zwei Tonnen kommen nicht sportliche Gefühle auf, sondern vielmehr Erhabenheit.
Das Plug-in-Konzept des Evoque ist stimmig, wird dem wuchtigen und dennoch eleganten Gefährt gerecht. Das neu entwickelte, seidenweich schaltende Automatikgetriebe mit acht Gängen passt zur Leistungscharakteristik des Dreizylindermotors. Das muss man zuerst einmal so hinkriegen. Nicht blenden lassen sollte man sich vom möglichen Verbrauch von nur 2,0 Litern pro 100 km (Werksangabe). Im Alltagstest resultierten 8,7 Liter, jedoch wurde dabei ab und zu der Akku während des Fahrens aufgeladen (Save-Modus), um in der Stadt rein elektrisch unterwegs sein zu können (EV-Modus).
Gewohnt
edel geht es beim Range Rover Evoque im Innenraum zu und her. Das Highlight
sind die beiden überdimensionalen Bildschirme in der Mittelkonsole, über die
man die meisten Einstellungen regulieren kann. Die Verarbeitung der Komponenten
und Materialien ist von hoher Qualität und trägt sicherlich zum Gesamtkaufpreis
von knapp CHF 90'000.- bei.
Mit dem Plug-in-Hybrid erweitert Range Rover die Motorenpalette des Evoque um einen unabdingbaren Faktor – und das erst noch in Kombination mit einem Allradantrieb. Das Gesamtpaket macht einen stimmigen Eindruck und steht dem britischen Kompakt-SUV in allen Belangen gut. Bei einem Leergewicht von fast 2,2 Tonnen sind Fahrer und Fahrerin besonders gefordert, das Auto regelmässig an eine Steckdose anzuschliessen, um den ökologischen Vorteil herauszufahren.
Autor: Matthias Hafen