Neuheit Kia K4

Nennt ihn bloss nicht Ceed!

Mit dem K4 legt Kia eine kompakte Kreuzung aus bewährter Verbrennertechnik und neuzeitlichem Elektrodesign auf. Das Modell löst den erfolgreichen Ceed ab, auch wenn Kia das selbst nicht so sagt.

Der 4,44 Meter lange K4 hinterlässt einen soliden Eindruck. Für einen Kompakten ist auch das Platzangebot für Passagiere und Gepäck (438 bis 1217 Liter Kofferraumvolumen) sehr gut – falls kein K4 Kombi kommt, wäre es verschmerzbar.
Der 4,44 Meter lange K4 hinterlässt einen soliden Eindruck. Für einen Kompakten ist auch das Platzangebot für Passagiere und Gepäck (438 bis 1217 Liter Kofferraumvolumen) sehr gut – falls kein K4 Kombi kommt, wäre es verschmerzbar.

Gar keine. So viel Elektrounterstützung erhalten die 1,6-Liter-Benzinmotoren im neuen Kia K4. Damit fahren die Koreaner gegen den Trend, zumindest ein bisschen hybridisiert sind heute eigentlich alle Verbrenner. Nun, die Marke kann es sich leisten, denn mit den vollelektrischen EV-Modellen hat Kia schon eine ganze Palette an lokal emissionsfreien Autos im Angebot, um das Mehr an CO2 zu kompensieren.

Der K4 soll jene abholen, denen zwar Kias aktuelle Designlinie gefällt, die aber das Fahren mit Strom – ob komplett oder teilweise – auf später verschieben wollen. Nur bei der Basismotorisierung, ein Dreizylinder-Turbo mit einem Liter Hubraum und 85 kW (115 PS), kommt Mildhybridtechnologie zum Einsatz. Das kleine Aggregat kann diese gut gebrauchen, vor allem beim Anfahren – egal, ob handgeschaltet oder mit optionalem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe.

Bei unserem ersten Probelauf mit Vorserienfahrzeugen stand uns der K4 mit seiner mittleren Antriebsversion zur Verfügung. Diese holt aus ihrem 1,6-Liter-Vierzylinderturbo 110 kW (150 PS). Wer noch mehr Leistung möchte, kann den Motor auch mit 132 kW (180 PS) haben. Die Siebengang-Doppelkupplung ist bei den 1,6-Litern Standard. Eine Vollhybrid-Variante soll später doch noch etwas mehr EV-Feeling ins Auto bringen.

Das Cockpitlayout ist stark Kias EV-Modellen nachempfunden.
Das Cockpitlayout ist stark Kias EV-Modellen nachempfunden.

Willkommen zuhause

Im K4-Innenraum gibt es das schon jetzt: Das Cockpitlayout ist stark Kias EV-Modellen nachempfunden, besitzt einen breiten Panoramabildschirm mit digitalen Instrumenten, Klimabediencluster und Infotainment. Die höheren Ausstattungslinien bieten zusätzlich eine induktive Handyladestation, Harman/Kardon-Soundsystem sowie beheiz- und belüftbare Sitze. Leder gibt es für sie aber nicht, da verfolgt Kia den gleichen Nachhaltigkeitsansatz wie bei den Stromern und bezieht das Gestühl nur mit einer Kunstlederpolsterung.

Der inoffizielle K4-Vorgänger, der Ceed, war auch diesbezüglich kommuner unterwegs. Prinzipiell eifert der K4 trotz seines gewagten Designs aber eindeutig dem Ceed nach, gibt sich betont unkompliziert und ist rätselfrei bedienbar. Kia verzichtet komplett auf Experimente, verbaut auch noch diverse echte Tasten und Knöpfe. Grösstes Zugeständnis an die Moderne: Wer will, kann sein Smartphone als virtuellen Schlüssel für den Zugang und den Start nutzen. Aber es ist kein Muss – normale Schlüssel werden mitgeliefert.

Der K4 soll jene abholen, denen zwar Kias aktuelle Designlinie gefällt, die aber das Fahren mit Strom – ob komplett oder teilweise – auf später verschieben wollen.
Der K4 soll jene abholen, denen zwar Kias aktuelle Designlinie gefällt, die aber das Fahren mit Strom – ob komplett oder teilweise – auf später verschieben wollen.

Solider Mexikaner

Ähnlich gewöhnlich gibt sich der K4 auch beim Fahren. Er federt komfortabel, aber genug straff für europäische Kurven. Die laut Kia direkter als beim Ceed ausgelegte Lenkung übertreibt es nicht mit der Dynamik, sondern bietet einen ausgewogenen Mix aus Präzision und Komfort. Wer es sportlicher mag, greift am besten zur Topausstattung GT-Line. Allerdings beschränkt sich diese auf einen leicht aggressiveren Look und grössere Felgen mit entsprechend breiteren Reifen.

Summa summarum hinterlässt der 4,44 Meter lange K4 einen soliden Eindruck. Für einen Kompakten ist auch das Platzangebot für Passagiere und Gepäck (438 bis 1217 Liter Kofferraumvolumen) sehr gut – falls kein K4 Kombi kommt, wäre es verschmerzbar. Bleibt die Frage nach dem Preis. Sie blieb bis Redaktionsschluss unbeantwortet. Wir rechnen mit ähnlichen Tarifen wie beim Ceed, also ab rund CHF 25'000.-- für die Basis bis knapp CHF 40'000.-- für die Topversion. Dass der K4 in Mexiko gebaut wird (das europäische Werk wird fortan für die Stromer genutzt), hat also keinen Einfluss auf die Tarife.

Autor Simon Tottoli / Bilder Werk

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