Immer noch eine gute Alternative

Fahrbericht Skoda Kamiq G-Tec

Der kleinste Vertreter von Skodas SUV-Familie ist auch in einer bivalenten Version Erdgas/Benzin erhältlich. Der 90 PS starke Kamiq G-Tec kostet ab CHF 31’520.- und schafft bis zu 630 km.

CNG steht für «Compressed Natural Gas» und hat im letzten Jahr bei den Verkäufen in der Schweiz einen markanten Einbruch um 55 Prozent erlitten, was wohl dem Elektroauto-Boom geschuldet ist. Nur gerade 562 CNG-Fahrzeuge wurde 2020 immatrikuliert, obschon gerade im VW-Konzern das Erdgas-Fähnchen stramm hochgehalten wird. Ob Audi, Seat, Skoda oder VW – alle Marken bieten zumindest ein CNG-Modell an. Erdgas hat gegenüber Benzin und Diesel einige Vorteile, unter anderem einen höheren Energiegehalt. Auch verbrennt es sauberer und weist folglich eine bessere CO 2 -Bilanz auf. Immer häufiger sind auch Tankstellen verfügbar, wo Biogas aus landwirtschaftlichen Abfällen erhältlich ist.

Bivalentes Triebwerk

Die G-Tec-Version des Kamiq leistet 90 PS (66 kW) und 160 Nm und ist bivalent ausgelegt. Wenn das Erdgas aus den drei 13,8-Kilogramm-Tanks aufgebraucht sein sollte, wird automatisch auf Benzin (9-Liter-Tank) umgeschaltet. Im CNG-Betrieb schafft der kompakte Tscheche bis zu 410 Kilometer, dazu kommen nochmals 220 Kilometer mit Benzin. Die zwei Erdgas-Stahlbehälter, die unter dem Kofferraumboden verbaut sind, lassen das Ladevolumen von 400 auf 278 bzw. von 1410 auf 1395 Liter sinken. Auf einen Kilometer stösst der CNG-Kamiq nur 101 Gramm CO 2 aus, womit er in der Energieeffizienzkategorie A eingestuft wird.

Gutmütig statt sportlich

Ein Poweraggregat ist der bekannte Einliter-Dreizylinder-Turbo selbstredend nicht. Für den Spurt aus dem Stand auf Tempo 100 benötigt der rund 1,4 Tonnen schwere Kamiq CNG gemütliche 12,5 Sekunden, Schluss ist dann bei 176 km/h. Grundsätzlich sind Erdgasauto-Jünger allerdings auch keine sportlich ambitionierten Fahrer, weshalb die Fahrleistungen vernachlässig werden können. Der Motor ist an ein manuelles, gutmütiges 6-Gang-Getriebe gekoppelt und erfüllt die Abgasnorm Euro 6d-TEMP.

Zeitgemässe Ausstattung

Bei der Sicherheit ist der Kamiq auf dem gewohnt solidem Ausstattungsniveau der tschechischen Traditionsmarke. Der Spurwechselassistent (Side Assist) erkennt zum Beispiel Fahrzeuge aus einer Entfernung von bis zu 70 Meter. Der Spurhalteassistent (Lane Assist) schaltet sich ab einer Geschwindigkeit von über 65 km/h ein und die Abstandswarnung (Front Assist) erkennt auch Fussgänger. Auf moderne Konnektivität müssen die Passagiere ebenfalls nicht verzichten. Zur Wahl stehen zwei Infotainmentsysteme mit Displays in den Grössen von 6,5 und 8 Zoll, dazu gibt es Smartlink (Apple CarPlay, Android Auto und MirrorLink), maximal acht Lautsprecher, kabellose Smartphone-Ladefunktion sowie die Skoda Connect Onlinedienste inklusive automatischem Notfallanruf (E-Call).

FAZIT

Erdgas bietet einige Vorzüge. Einerseits stösst die CNG-Version im Vergleich zu einem Verbrennungsmotor deutlich weniger CO 2 - und NO X -Emissionen aus, dazu keinerlei Partikel. Interessant sind – gerade als Firmenauto – die geringeren Betriebskosten. Allgemein gehegte Sicherheitsbedenken sind unbegründet, da die Tanks höchsten Sicherheitsansprüchen genügen. Wem also die Umweltverträglichkeit wichtiger ist als Fahrdynamik, der kann sich mit einem modernen und praktischen Kompakt-SUV wie dem Skoda Kamiq durchaus anfreunden.

Autor: Markus Rutishauser

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